Atlanta. Die braunen UPS-Transporter rücken wieder öfter aus. Nachdem die Wirtschaft anzieht, nimmt auch die Zahl der versandten Pakete zu. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz des US-Marktführers um 13 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn verdoppelte sich sogar nahezu im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 845 Millionen Dollar.
"UPS hat im zweiten Quartal Vollgas gegeben, sogar im Angesicht der gemischten weltwirtschaftlichen Bedingungen", sagte Konzernchef Scott Davis am Donnerstag in Atlanta. Der Umbau im Heimatmarkt laufe besser als erwartet, im internationalen Geschäft wachse UPS schneller als die Konkurrenz.
Davis hob die Gewinnprognose an. Im Gesamtjahr sollen nun bereinigt um Sonderkosten je Aktie 3,35 bis 3,45 Dollar herauskommen. Bislang hatte sich UPS maximal 3,30 Dollar zugetraut. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 wäre das ein Gewinnsprung um bis zu 50 Prozent.
Die Börsianer bejubelten die guten Aussichten. Die UPS-Aktie schnellte im frühen New Yorker Handel um rund sechs Prozent hoch und riss auch die Titel der Branchenkonkurrenten mit. Der größte Rivale Fedex gewann knapp fünf Prozent hinzu. Die Aktie der Deutschen Post, die über ihre Tochter DHL in den USA aktiv ist, kletterte in Frankfurt immerhin noch um mehr als zwei Prozent.
Logistikkonzerne gelten als wichtiges Barometer für die Konjunkturentwicklung. Sie arbeiten für so gut wie alle Branchen und für Privatkunden. Die Wirtschaftskrise hatte sie entsprechend hart getroffen. Die Deutsche Post hatte zeitweilig erstmals in ihrer Geschichte als börsennotiertes Unternehmen rote Zahlen geschrieben, erholte sich mittlerweile aber auch wieder.
UPS fuhr im lange problematischen Heimatgeschäft sieben Prozent mehr Umsatz ein. Mit 7,3 Milliarden Dollar ist es immer noch das größte Standbein des Konzerns. Das Auslandsgeschäft wuchs um 23 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Und die Logistik- und Frachtsparte verbesserte sich um 21 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Alle drei Sparten schrieben Gewinne, wobei das internationale Geschäft gemessen an der Größe am meisten abwarf. Um auch das Heimatgeschäft auf mehr Rendite zu trimmen, hatte UPS unter anderem mehrere Dutzend Bezirke in den USA zusammengelegt. (dpa)