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P3-Allianz: Angst vor Wettbewerbsverzerrungen

13.12.2013 11:22 Uhr
P3-Allianz: Angst vor Wettbewerbsverzerrungen
Maersk ist eine der drei weltgrößten Reedereien, die sich zur P3-Allianz zusammenschließen
© Foto: Port of Rotterdam

Der chinesische Schiffseignerverband befürchtet eine zu starke Monopolisierung und die Manipulation von Tarifen. Auch das Asian Shippers Council ist kritisch.

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Peking/Singapur. Der chinesische Schiffseignerverband China Shipowners Association (CSA) befürchtet, dass die Übermacht der P3-Allianz, die die drei weltgrößten Reedereien Maersk, MSC und CMA CGM einbindet, unfaire Wettbewerbsbedingungen erzeugen wird. „Die Monopolisierung und die Tarifmanipulation sind ganz klar in den Schifffahrtsmärkten verboten und werden in der globalen Marktwirtschaft geächtet“, sagte der Vizevorsitzende der CSA Zhang Shouguo zur Londoner Lloyd's List. „Wir haben bereits unsere Sorge über die Auswirkungen der P3-Allianz gegenüber den entsprechenden chinesischen Behörden zum Ausdruck gebracht“, betonte er.

Die CSA, der Cosco und China Shipping angehören, will die P3-Mitglieder auf Veränderung ihrer Marktanteile überprüfen, wenn der Betrieb – falls dies die Regulierungsbehörden erlauben - im zweiten Quartal 2014 beginnt. Die amerikanische Federal Maritime Commission hat ebenfalls ihre Zweifel über die Allianz geäußert und will sich zu Gesprächen mit europäischen sowie chinesischen Behördenvertretern treffen. „Wir werden weiterhin Meinungen unserer Mitglieder einholen. Zudem werden wir genaußtens zuhören, was ausländische Kartellämter und Versender zu diesem Thema zu sagen haben“, sagte Zhang.

Die P3 wird zunächst 252 Schiffe mit insgesamt 2,6 Millionen TEU Kapazität im Asien-Europa-, Transpazifik- und Transatlantikhandel einsetzen. Diese Größenordnung ist bisher im Schifffahrtsbereich einzigartig. Die P3-Allianz würde im Falle einer Bestätigung durch die Behörden 42 Prozent Marktanteil im Asien-Europa-Handel, 24 Prozent im Transpazifik- und 40 Prozent im Transatlantikhandel besitzen.

Kritik auch vom ASC

Auch das Asian Shippers Council (ASC) hält die P3-Allianz für zu groß und befürchtet eine größere Unbeständigkeit des Marktes. Durch die schiere Größe könnte der Niedergang kleinerer Reedereien beschleunigt werden. „Diese Art der Konzentration von Kapazität ist unhaltbar“, sagte der Vorsitzende der ASC John Lu. „Wir befürchten das Schlimmste, sollten die Regulierungsbehörden der Allianz zustimmen. Mit einer geringeren Anzahl von Dienstleistern können wir nur spekulieren, welche Auswirkungen dies auf die Frachtraten und das Serviceniveau hat.“

Der ASC fügte an, dass sich das Problem noch verschlimmern könnte, wenn die Wettbewerber versuchen, mit dem P3-Netzwerk mitzuhalten und daher größere Schiffe bestellen, um die Flotten zu vergrößern. Dadurch würde sich das Angebots-Nachfrage-Ungleichgewicht verschlimmern und es würden Preiskriege sowie Tarifschwankungen entstehen. Der ASC bezeichnete die Allianzmitglieder als dreist, ohne die Genehmigung der Behörden an der Markteinführung der P3 zu arbeiten. „Es wurden Büros in London und Singapur gegründet – zwei Zentren in denen es keine Aufsicht der Behörden gibt. Zudem wurden die Services auf der MSC-Webseite veröffentlicht. In den Medien wurden einige Artikel über die Notwendigkeit der Allianz veröffentlicht“, sagte der ASC.

Der Verband unterstützt zudem die Entscheidung der amerikanischen Federal Maritime Commission (FMC), Regulatoren aus der EU und China zu einem Gipfel in Washington einzuladen, um das P3-Netzwerk zu diskutieren. „Die P3 ist noch keine gemachte Sache – auch wenn das die Allianz denkt. Wir freuen uns, dass der FMC den Gipfel einberufen hat“, sagte Lu. (rup)

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