Haldensleben/Magdeburg. Der Hamburger Otto-Versand will seinen Standort in Haldensleben (Bördekreis) ausbauen und 236 neue Vollzeit-Arbeitsplätze schaffen. Bis zu 90 Millionen Euro sollen in das Versandzentrum investiert werden, teilten Otto-Vorstandsmitglied Jürgen Schulte-Laggenbeck und Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) am Montag in Magdeburg mit. Umgerechnet in Teilzeitstellen geht Otto von 360 Arbeitsplätzen aus, die bis Mitte 2011 entstehen sollen. Bisher beschäftigt der Konzern in Haldensleben 1800 Mitarbeiter, 1400 davon in Vollzeit. In das Versandzentrum wurden seit 1994 rund 400 Millionen Euro investiert. Die Ausbaupläne für Haldensleben hatte Otto bereits im Februar in groben Zügen vorgestellt. Zugleich hatte das Unternehmen an weiteren Standorten Stellenstreichungen sowie die Aufgabe des Standorts Graz in Österreich angekündigt. Die Umstrukturierung soll zur Straffung des Logistik-Netzwerks beitragen. Dass Otto in Haldensleben ausbauen will, bezeichnete Haseloff als „echten Mutmacher“. Die Pläne kämen zum rechten Zeitpunkt, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise müsse investiert werden. „Es gibt weiter gute Möglichkeiten, in diesen Märkten Geld zu verdienen.“ Haseloff wies darauf hin, dass Jobs wie bei Otto in Haldensleben - mit eher geringen Qualifikationsanforderungen - gefragt seien. „Genau das sind die Arbeitsplätze, die uns in Sachsen-Anhalt fehlen“, sagte Haseloff. Die Bauarbeiten in Haldensleben sollen noch im September beginnen. Im Rahmen des vierten Bauabschnitts seit 1994 sollen die Kapazitäten in Wareneingang, Hochregallager und Kommissionierung deutlich erhöht werden. 50 Millionen der insgesamt geplanten 90 Millionen Euro sind laut Schulte-Laggenbeck freigegeben, über die übrigen 40 Millionen werde derzeit entschieden. In Haldensleben ist Otto mit seiner 100- prozentigen Tochter Hermes Warehousing Solutions (HWS) vertreten. Die Mitarbeiter werden laut dem Otto-Vorstand nach dem Einzelhandelstarif bezahlt, der höher liege als der Logistik-Tariflohn. (dpa)
Otto plant in Haldensleben rund 230 Vollzeitjobs
Bis Mitte 2011 rund 236 Vollzeit-Arbeitsplätze / 90 Millionen Euro Investitionen geplant