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Otto Group baut Logistik um und streicht 360 Jobs

04.02.2009 17:23 Uhr
Otto Group baut Logistik um und streicht 360 Jobs
Die Otto Group struktiert die Logistik neu und rechnet auch mit betriebsbedingten Kündigungen (Foto: Otto)
© Foto: Otto Group

Standort Hamburg am stärksten betroffen / Deutsche Logistikstandorte bleiben erhalten / Auslieferungslager Graz soll geschlossen werden

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Hamburg/Haldensleben. Die Hamburger Otto Group streicht 360 von 7800 Arbeitsplätzen in ihrem europäischen Logistik-Netzwerk, will den Standort Haldensleben jedoch ausbauen. Dort sollen 620 zusätzliche Jobs entstehen, wie das Unternehmen nach monatelangen Beratungen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Nach früheren Angaben arbeiten dort momentan 1900 Mitarbeiter der Otto-Logistiktochter HWS und der Hermes Logistik. Insgesamt werden bei Otto 990 Arbeitsplätze verlagert oder gestrichen und 630 neu geschaffen. Von den Standorten der Otto-Logistik am stärksten betroffen ist Hamburg, wo durch die Schließung mehrerer Lager fast 590 Arbeitsplätze wegfallen. Aus dem österreichischen Graz mit 270 Otto-Beschäftigten zieht sich der Konzern ganz zurück. Weitere Stellenstreichungen gibt es in Hanau und Würzburg. Kleinere Otto-Pakete kommen künftig aus Haldensleben und dem fränkischen Burgkunstadt. In der Bördestadt will der Hamburger Konzern einen Teil der Auslieferungslogistik konzentrieren. Möglicherweise gibt es dort auch Arbeit für Pendler aus Mecklenburg- Vorpommern, die ihre Stelle in Hamburg verlieren. In Burgkunstadt dagegen kommt es lediglich zu Verschiebungen, aber ohne zusätzliche Jobs. Otto-Konzernchef Schrader: „Konzept stellt Kompromiss dar“ Der Entscheidung waren monatelange Beratungen innerhalb der Otto Group und mit dem Betriebsrat vorausgegangen. „Das Konzept stellt einen Kompromiss zwischen marktwirtschaftlicher Notwendigkeit und größtmöglichem Arbeitsplatzerhalt dar“, sagte Konzernchef Hans-Otto Schrader am Mittwoch. Es sei gelungen, zumindest alle deutschen Logistik-Standorte der Otto Group zu erhalten. „Vor dem Hintergrund langjährig gewachsener Standort- und Tarifstrukturen sind bei der Lagerlogistik Veränderungen notwendig.“ Aus sozialen Gründen habe sich Otto gegen eine stärkere Verlagerung der Logistik ins angrenzende osteuropäische Ausland entschieden und damit einen höheren Stellenabbau in Deutschland vermieden. Ziel sei es, das Netzwerk zu straffen, Überkapazitäten abzubauen und Mitarbeiterkonditionen anzupassen, um den Otto-Kunden mittelfristig einen deutlich schnelleren Auslieferungsservice anzubieten, hieß es weiter. Damit müssen die Mitarbeiter mit Gehaltseinbußen rechnen. Otto will mit der Umstrukturierung einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Bis auf die Schließung des Auslieferungslagers in Graz, die bereits im Herbst dieses Jahres vorgesehen ist, sollen alle Maßnahmen bis 2010 umgesetzt werden. Der Vorstand rechnet damit, dass auch betriebsbedingte Kündigungen notwendig werden. (dpa/pi)

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