Berlin. Mit Böen von bis zu 192 Stundenkilometern ist Orkantief „Niklas“ quer über Deutschland gefegt. Im Schienenverkehr ging zeitweise gar nichts mehr und noch immer sind die Züge aus dem Takt: In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stand der Nahverkehr vorübergehend still. In Bayern fuhren keine Fernzüge mehr. Der Münchner Hauptbahnhof wurde geräumt, weil Dachfenster herabzustürzen drohten. „Der Orkan Niklas hat die Bahn mit voller Wucht getroffen“, sagte ein Bahn-Sprecher. Nach Auskunft von DB Schenker Rail wurde auch der Schienengüteverkehr stark beeinträchtigt. Bundesweit gebe es zahlreiche komplett gesperrte Bahnstrecken vor allem im Norden und Westen der Republik aber auch in Süddeutschland.
Von und nach Hannover sowie von und nach Hamburg geht derzeit gar nichts. Auch wurden alle Züge in Richtung München angehalten. Im dortigen Rangierbahnhof verlassen derzeit keine Züge die Stellanlagen. Die Situation ändere sich aber stündlich, betonte ein Sprecher. Erhebliche Rückstaus im Güterverkehr gebe es auch in Frankfurt.
Bundesweit waren Polizisten und Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Häuser wurden beschädigt, der Wind riss Stromleitungen herunter. Zur Bilanz des Sturms gehören auch drei Tote und mehrere Verletzte.
Probleme meldete Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main. Bereits seit dem Dienstagmorgen kam es zu Verspätungen, am frühen Abend sprach der Betreiber Fraport von 170 ausgefallenen Starts und Landungen. (dpa/diwi)