Essen. Die europaweiten Auswirkungen der Corona-Krise auf die Online-Nachfrage nach Nutzfahrzeugen verschärfen sich deutlich in den ersten beiden Märzwochen. Das geht aus einer Eigen-Auswertung des Webseiten-Traffics von Truckscout24, einem Online-Marktplatz für gebrauchte Nutzfahrzeuge, hervor.
Gezählt wurden demnach alle Nutzer, die direkt oder über Suchmaschinen auf Truckscout24 gelangt sind. Während Italien mit minus 32 Prozent und Spanien mit minus 25 Prozent bereits in der ersten Woche erhebliche Traffic-Verluste verzeichnen, zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise in Deutschland und seinen Nachbarländern erst in der zweiten Woche, so Truckscout24. Die Prognosen deuten Truckscout24 zufolge allerdings auf eine Erholung der Nachfrage in den kommenden Wochen und Monaten hin.
Der Untersuchungszeitraum betrug die Kalenderwochen zehn bis 14 des Jahres 2020. Berücksichtigt wurden dabei die Länder Deutschland, Spanien, Italien und Niederland, die explizit erwähnt werden. Daten von Frankreich, Schweiz, Belgien, Österreich, Großbritannien seien ebenfalls in den globalen Daten enthalten, jedoch nicht explizit erwähnt worden, da Sie sich innerhalb der hervorgehobenen Trends bewegen. Für Frankreich, Belgien, Österreich und Schweiz sei die Traffic-Auswirkungen bisher weniger intensiv ausgefallen, daher tauchen keine separaten Werte auf. Die Länder folgen jedoch laut Unternehmen dem allgemeinen EU-Trend.
Die Zahlen im Detail
In Deutschland sei die Nachfrage im Vergleich zur Vorwoche um 28 Prozent gesunken, in den Niederlanden um 32 Prozent. Gleichzeitig habe sich die Lage in Südeuropa entspannt: Spanien mit nur noch elf Prozent Verlust, Italien verzeichnete sogar ein Plus von fünf Prozent Traffic im Vergleich zur Vorwoche. Bereits in der Kalenderwoche 13 und 14 erholt sich der Nachfrage-Einbruch deutlich in allen Ländern, so Truckscout24. Die Nachfrage sei in der Kalenderwoche 14 um bis zu 17 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen.
Besonders stark wirkt sich die Krise auf die Nachfrage nach Transportfahrzeugen aus. Mit insgesamt 35 Prozent Traffic-Verlust (Kalenderwoche zehn bis 14) seien Transporter die aktuell größten Verlierer auf dem Nutzfahrzeugmarkt. Gleichzeitig gibt es im Segment für Transporter/leichte Nutzfahrzeuge in den Vergleichswochen sechs Prozent mehr Anzeigen. Jedoch seien nicht alle Fahrzeugkategorien gleich stark betroffen.
Die aktuellen Zahlen (Kalenderwoche 13 und 14) verdeutlichen: nach rapidem Einbruch folgt rapides Wachstum. In Italien stieg demnach in der Kalenderwoche 13 die Nachfrage im Vergleich zur Vorwoche um 24 Prozent und in Deutschland um 18 Prozent. In den Niederlanden um 19 Prozent. Auch in allen Fahrzeugkategorien hat sich die Online-Nachfrage bereits nach zwei Wochen erholt. Die Prognosen deuten Truckscout24 zufolge, gemäß dem V-Szenario, auf eine weitere Erholung der Nachfrage in den kommenden Wochen und Monaten hin. (ja)