Bregenz. Der Kombi-Verkehr Schiene-Straße „ist wirtschaftlich und ökologisch eine der besten Ideen in der Logisitk”, sagt der Vorarlberger Transportunternehmer Christian Linder, Geschäftsführer des Vorarlberger Transportunternehmens STAG. Dennoch sei die Freude getrübt, weil er auch Schwapunkte habe. Die Rail Cargo Group, Güterkonzern der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), fokussiere den Kombi-Verkehr auf profitable Rennstrecken, Terminals abseits dieser Rennstrecken beispielsweise zwischen Wien und Vorarlberg würden hingegen vernachlässigt. Dazu kämen operative Schwächen, indem von den ÖBB etwa Kombi-Waggons nicht in halbleeren Zügen im konventionellen Wagenladungsverkehr mitgenommen würden. Das verursache zusätzliche Kosten für den Kombi-Verkehr.
Die ÖBB investierten viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur für den Personenverkehr, die Infrastruktur explizit für den Güterverkehr komme jedoch zu kurz, beklagt Linder. Neben den Containern setzen sich europaweit immer mehr die kranbaren Sattelauflieger durch. Im Unterschied zu den herkömmlichen Aufliegern können sie direkt per Kran auf Waggons gehoben werden, allerdings um den Preis eines bis zu einee Tonne höheren Eigengewichts.
Im Vor- und Nachlauf des Kombi-Verkehrs dürfen sie in Österreich mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen gefahren werden, unterliegen sonst aber dem generellen Limit von 40 Tonnen. Linder plädiert für eine Erhöhung auf 41 Tonnen und wiederholt damit einmal mehr eine langjährige Forderung des österreichischen Transportgewerbes. Dies würde mit sich bringen, dass mehr Unternehmen in kranbare Sattelauflieger investierten, ist Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich überzeugt: „Ich bin sicher, dass sich das entsprechende Equipment sehr rasch durchsetzen würde und dadurch ein großes Potenzial entstünde”, führte er an. (mf)