Wien. Die österreichische Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft Vida wettert gegen die Lockerung der Ruhezeiten von Lkw-Fahrern in Österreich aufgrund der Flüchtlingskrise. „Die zuständige Fachgruppe in der Wirtschaftskammer soll ihre mehrfachen Versuche, die Ruhezeiten und Pausenregelungen der Lkw-Lenkern aufgrund der Ausnahmesituation in Österreich und Europa schleichend auszuhebeln, endlich einstellen", forderte jetzt Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße bei Vida. Der Vorschlag der Wirtschaftskammer, Stehzeiten an den Grenzen als freie Zeiten anzusehen, sei absurd. Die Frächter hatten dies vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingsbewegungen auf den Straßen und Autobahnen in Ost- und Südösterreich gefördert. Vorerst einmal für 30 Tage.
„Stop-and-go-Verkehr und jederzeit damit rechnen zu müssen, dass es an der Grenze plötzlich weitergeht, kann nicht als Erholungszeit bezeichnet werden", stellte die Gewerkschaft klar. Tendenzen, welche die derzeitige Ausnahmesituation aufgrund der durchreisenden Flüchtlinge als Vorwand für eine Aufweichung von kollektivvertraglich und gesetzlich abgesicherten Arbeitnehmerrechten wie Pausenregelungen und Ruhezeiten ausnutzen wollen, erteilen die Arbeitnehmervertreter eine Absage. Delfs: „Die Gefahr ist viel zu groß, dass dies später zur gelebten Praxis wird. Ich mache darauf aufmerksam, dass Übermüdung und Überlastung zu den häufigsten Unfallursachen im Berufsverkehr zählen.“ (mf)