Prag/Bratislava. Tschechien hat am Samstag die Kontrollen an der Grenze zu Österreich verschärft und schließt eine vorübergehende Sperre nicht mehr aus. Seit dem Morgen seien 720 statt der bisher 200 Polizisten dafür im Einsatz, erklärte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur CTK. Zusätzlich wurden rund 650 Soldaten in Bereitschaft versetzt, um bei Bedarf die Polizei zu unterstützen.
Kontrolliert würden insgesamt zwanzig Grenzübergänge und die so genannte „Grüne Grenze” dazwischen, erklärte die Sprecherin. „Wir wollen sicher sein, dass die Migranten nicht einfach Ausweichwege benutzen, weil sie wissen, wo wir kontrollieren.” Die tschechischen Behörden schlossen laut CTK auch nicht mehr aus, schon ab Sonntag vorübergehend Grenzübergänge ganz zu schließen und Zugverbindungen aus Österreich einzustellen.
Parallel dazu will die tschechische Regierung ab kommender Woche zunächst bis zu 25 Soldaten nach Ungarn schicken. Innenminister Milan Chovanec hatte zuletzt auch eine Aufstockung der nach Ungarn entsandten Grenzschützer auf bis zu 50 Polizisten und 100 Soldaten erwogen. Auch die Slowakei wolle bis zu 50 Polizisten nach Ungarn schicken, teilte der slowakische Innenminister Robert Kalinak in Bratislava mit. (dpa)