Berlin. Der Klimawandel kann einer Studie zufolge durch die bisher vereinbarten Maßnahmen nicht gestoppt werden. Ohne weitergehende politische Beschlüsse drohten unumkehrbare globale Umweltschäden, heißt es in einem neuen Bericht, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Berlin vorstellte.
Danach wird sich die weltweite Wirtschaftsleistung bis zum Jahr 2050 vervierfachen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung um voraussichtlich 2,3 Milliarden Menschen. Ohne umfassende Gegenmaßnahmen steige dadurch der Ausstoß von Treibhausgasen um etwa 50 Prozent. Das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, „wäre nicht zu halten“, sagte Heino von Meyer vom Berliner OECD-Büro.
Stattdessen müsse mit einem Temperaturanstieg von drei bis sechs Grad Celsius gerechnet werden. Die Beschlüsse der jüngsten Weltklimagipfel in Kopenhagen und Cancún seien nicht ausreichend, um eine solche Erwärmung zu verhindern.
Die OECD - ein Zusammenschluss von 34 Industrieländern - rät deshalb dringend zu politischen Gegenmaßnahmen. Empfohlen wird unter anderem der Abbau von umweltschädlichen Subventionen, eine verstärkte Förderung von Öko-Innovationen sowie die Verteuerung der Umweltverschmutzung. So werde eine entsprechende Gebühr für den Ausstoß des Klimakillers CO2 bis 2050 den Anstieg des Wirtschaftswachstums in den Industrieländern nur um zwei Prozent verringern, den Treibhausgas-Ausstoß jedoch um 84 Prozent. (dpa)