Kiel. Trotz diverser Sanierungsarbeiten und aufgestockter Finanzmittel sind die meisten Brücken in Schleswig-Holstein weiterhin in keinem guten Zustand. Gut die Hälfte der Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen fällt in die Kategorie befriedigend. Bei 30 Prozent gilt der Zustand als ausreichend. Dies geht aus Angaben des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein hervor.
Demnach gilt die Verfassung von 48 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen als nicht ausreichend. Bei einer Brücke heißt es ungenügend. Hiermit steht Schleswig Holstein bei „nicht ausreichend“ und „ungenügend“ immerhin besser da als der Bundesdurchschnitt. Das Land und der Bund verfolgten weiterhin die Strategie, die vorhandene Bauwerkssubstanz langfristig zu sichern, sagte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP).
37 Millionen Euro für den Erhalt der Brücken
Dafür seien auch die Mittel aufgestockt worden. Insgesamt 37 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für die Erhaltung der Brücken im Land ausgegeben. Für das laufende Jahr sind etwa 29 Millionen vorgesehen. Die höhere Summe im vorigen Jahr erklärt sich mit besonders aufwendigen und umfangreichen Arbeiten an der A1 zwischen Bad Schwartau und Sereetz. Für 2020 können laut Buchholz noch keine Angaben gemacht werden, weil die neue Autobahn-Gesellschaft des Bundes ab 1. Januar erstmals eigenständig Maßnahmen auf Autobahnen umsetzen werde.
Die Straßenbauverwaltung des Landes kümmert sich insgesamt um 1551 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen, um 658 Brücken an Landesstraßen und 302 an Kreisstraßen. Das „berühmteste“ Bauwerk – neben der Fehmarnsundbrücke – ist seit einigen Jahren die für den Nord-Süd-Verkehr sehr wichtige Rader Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg. Sie musste 2013 wochenlang teilweise gesperrt werden, weil Betonpfeiler verschlissen und aufwendig zu reparieren waren. Die Brücke hat Experten zufolge nur noch eine Lebensdauer bis 2026. Dann muss der geplante Ersatzbau stehen, der dann zum Teil fertig sein soll. (dpa/ag)