Wien. „Der Lkw ist von der Krise schneller weggekommen.“ So lautet der Schluss, den Österreichs staatliche Autobahn-Betreibergesellschaft Asfinag aus den Verkehrszahlen auf den hochrangigen Straßen für 2020 zieht. Laut Austria Presse Agentur (APA) hat die Asfinag im vergangenen Corona-Jahr zwar erheblich weniger Verkehr auf den österreichischen Autobahnen verzeichnet, einen Einbruch wie nach der Lehman-Pleite 2008 gab es aber nicht.
Im gesamten Netz registrierte die Asfinag einen Rückgang der Fahrleistung um 18 Prozent – bei den Lkw sanken die zurückgelegten Kilometer um sechs Prozent, bei den Pkw um 20 Prozent. Dies sei nicht zuletzt dem geöffneten Lebensmittelhandel und der Paketflut zu verdanken. Der Busverkehr hingegen sei völlig eingebrochen. Sehr unterschiedlich war die Entwicklung während der beiden ersten Corona-Lockdowns – im Frühjahr waren die Autobahnen deutlich leerer.
Asfinag will trotz Verlust investieren
Neben geringeren Mauteinnahmen für die Asfinag waren von der Krise im vergangenen Jahr auch die Rasthäuser und Tankstellen mit einem Minus von rund 30 Prozent betroffen. Für das Corona-Jahr 2020 bilanziert die Autobahnholding folglich einen Jahresüberschuss von 700 Millionen Euro, nach 864 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Ein Sparprogramm bei Autobahnen und Schnellstraßen wird es gemäß Asfinag 2021 aber nicht geben. „Die Sanierung wird mehr, der Neubau weniger“, sagte Asfinag-Vorstand Josef Fiala gegenüber der „APA“. Nach Jahren der Zurückhaltung bei den Lärmschutzwänden wolle die Autobahnholding in diesem Bereich nun wieder aktiver werden. 1,1 Milliarden Euro will sie in Erhaltung, Neubau und Verbesserungen von Autobahnen und Schnellstraßen investieren. (ms/ag)