Oslo. Norwegen kontrolliert auch in den kommenden Monaten seine Grenzen. Die Kontrollen der Binnengrenzen des Schengen-Raumes werden erneut um ein halbes Jahr bis Mitte Mai 2020 verlängert, wie das norwegische Justizministerium am Montag mitteilte. Die EU-Kommission sei darüber bereits Ende vergangener Woche informiert worden. Für Norwegen-Reisende bedeutet das, dass sie sich auf dem Weg in das skandinavische Land auch weiterhin ausweisen müssen.
Justiz- und Einwanderungsminister Jøran Kallmyr von der rechtspopulistischen Fortschrittspartei begründete die Fortsetzung damit, dass es eine der wichtigsten Aufgaben der Regierung sei, das Land gegen Terrorismus zu beschützen. Die Binnengrenzkontrollen seien in der Hinsicht wichtig, weil sie verhindern könnten, dass mögliche Terroristen nach Norwegen einreisten. Die norwegischen Behörden seien besorgt wegen der Terrorgefahr in Europa.
Eigentlich gibt es im Schengen-Raum, dem 26 europäische Länder angehören, keine Personenkontrollen an den Grenzen. Nach der Flüchtlingskrise 2015 hatten aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und solche Kontrollen teils wieder eingeführt. Im Nicht-EU-Land Norwegen gelten sie an Teilen der Schengen-Grenzen seit Ende November 2015. Sie wurden seitdem mehrmals verlängert. Nach Angaben der Norweger führen Deutschland, Dänemark, Schweden und Österreich ihre Kontrollen ebenfalls fort. (dpa/ja)