Frankfurt/Main. Der nordrhein-westfälische Lager- und Logistikflächenmarkt bricht alle Rekorde: Mit insgesamt rund 1,16 Millionen Quadratmetern Flächenumsatz wurde das sehr gute Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt. Dazu trug auch der hohe Anteil an Eigennutzern bei (33 Prozent). Dies ergab eine Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), die das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt am Main vorstellte.
Während Köln um knapp 23 Prozent auf 183.000 Quadratmeter zulegt und Düsseldorf sein Ergebnis auf 207.000 Quadratmetern erhöht habe, habe das übrige Nordrhein-Westfalen (inklusive Ruhrgebiet) eine Steigerung des Umsatzes um mehr als das Dreifache (auf 772.000 Quadratmeter) erreicht.
„Verantwortlich für diese hohe Nachfrage sind nicht nur außergewöhnliche Großabschlüsse wie von Amazon in Rheinberg mit 110.000 Quadratmetern und in Werne mit 69.000 Quadratmetern, sondern auch eine breite Nachfrage im Flächensegment zwischen 3.000 und 12.000 Quadratmetern sowie eine sehr hohe Anzahl an Transaktionen", sagte Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNPPRE. Bei der Branchenverteilung liege der Handel (Anteil: knapp 45 Prozent) vor den Logistikdienstleistern (gut 37 Prozent).
„Insbesondere in Köln und Düsseldorf stehen weiterhin kaum größere moderne Logistikflächen leer, die den heutigen Nutzeranforderungen entsprechen. Vor allem kurzfristig geplante Anmietungen können deshalb teilweise nur schwer umgesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, ob Projektentwickler darauf vermehrt mit spekulativen Neubauten reagieren", erläutert Hoffmann.
Die Spitzenmieten haben sich laut BNPPRE im Vergleich zum Vorquartal nicht verändert und liegen in Düsseldorf bei 5,10 Euro pro Quadratmeter, in Köln bei 4,80 sowie im Ruhrgebiet bei 4,50 Euro pro Quadratmeter. Auch insgesamt zeige sich das Mietpreisniveau recht stabil. Für knapp drei Viertel des Flächenumsatzes würden Mietpreise bis vier Euro pro Quadratmeter erzielt. „Dass etwa 18 Prozent sogar noch über 4,50 Euro pro Quadratmeter liegen, spiegelt die hohe Nachfrage nach modern ausgestatteten Flächen wider", so Hans-Jürgen Hoffmann.
„Die außergewöhnlich hohe Nachfrage der vergangenen Quartale wird sich voraussichtlich nicht im gleichen Umfang fortsetzen," prognostizierte Hoffmann. Insbesondere der hohe Umsatz der Eigennutzer werde sich auf Dauer nicht halten lassen. Nichtsdestotrotz würde die Nachfrage gerade im kleineren und mittleren Größensegment weiterhin rege bleiben. Durch das knappe Angebot an Neubauflächen würden verfügbare Bestandsflächen weiterhin zügig abgebaut. Bei den Mietpreisen erwartet BNPPRE insbesondere einen leichten Anstieg der Effektivmieten. (jko)