Brunsbüttel. Aufgrund von Schäden an den Toren der großen Schleusen des Nord-Ostseekanals bleiben in Brunsbüttel die beiden großen Schleusenkammern voraussichtlich etwa zwei Wochen lang außer Betrieb. Dies teilte die Kanalverwaltung am Mittwoch mit. Eine der beiden großen Schleusenkammern soll Ende übernächster Woche wieder in Betrieb genommen werden. Bis dahin können nur noch kleinere Frachter die 100 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel befahren. Die rund 100 Jahre alten Schleusen müssen immer wieder repariert werden. Daraus resultieren beträchtliche Kosten für die Reedereien, weil ihre Schiffe warten oder einen langen Umweg über den Skagerrak machen müssen.
Kritik am Bundesverkehrsminister
Die Landesregierung in Kiel kritisierte den Bund und forderte rasches Handeln: „Die Folgen sind kaum absehbar, wenn 60 Prozent des Schiffsverkehrs, der normalerweise durch den Kanal fährt, den Umweg um Skagen nehmen muss“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). „Ich fordere den Bundesverkehrsminister auf, endlich seine zögerliche Haltung mit Blick auf die Sanierung der Schleusen und des gesamten Kanals aufzugeben und zu handeln.“ Der Norden erwarte ein klares Bekenntnis des Bundes zum Kanal.
Von der Sperrung ist auch der Hafen Hamburg massiv betroffen, erklärt Norman Zurke, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist für den Transhipmentverkehr des Hamburger Hafens die mit Abstand wichtigste Wasserstraße. Mit dem Ausfall der beiden großen Schleusen ist nun der Fall eingetreten, vor dem wir seit Jahren gewarnt haben“, so Zurke gegenüber der VerkehrsRundschau. Für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens sei es unabdingbar, dass die Schäden so schnell als möglich beseitigt und alle weiteren notwendigen Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten umgehend in Angriff genommen würden.
Reparaturarbeiten an Schleusen laufen
„Es laufen parallel in beiden Kammern Reparaturarbeiten“, sagte der Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel, Thomas Fischer, am Donnerstag. Um den Betrieb wieder zu ermöglichen, sollen voraussichtlich bereits installierte Schleusentore miteinander ausgetauscht werden.
Beide großen Schleusenkammern bleiben voraussichtlich etwa zwei Wochen lang außer Betrieb. Nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung muss deshalb ein Drittel der Schiffe, die sonst durch den Kanal fahren, den Umweg über Skagen nehmen. (dpa, cfd)
Dieseltrucker206