Hamburg. Die Stimmung in der maritimen Wirtschaft hat sich im Herbst 2015 unterschiedlich entwickelt: Bei den Reedern ist die Einschätzung der Lage eingetrübt und die Hafenwirtschaft blickt unverändert in die Zukunft. Im Schiffsbau hat sich die Beurteilung der Lage dagegen verbessert. Das hat eine Umfrage der 13 Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland (IHK Nord.) ergeben.
Demnach sinkt bei den Reedern das Konjunkturbarometer leicht von 94,9 Punkten im Frühjahr auf 92,9 Punkte im Herbst. „Wir verzeichnen weiterhin eine rückläufige Tendenz der Raten am Chartermarkt für Containerschiffe. Eine Trendwende können wir in diesem Segment bislang nicht erkennen“, sagte der Nord-IHK-Vorsitzende Fritz Horst Melsheimer. Die Tankermärkte seien dagegen in diesem Jahr gut gelaufen und für die Zukunft hoffe er auf neue Impulse durch das Ende des Iran-Embargos.
Bei den Unternehmen der Hafenwirtschaft blieb die Stimmung unverändert. Der Geschäftsklimaindex dieser Teilbranche blieb mit 103,1 Punkten stabil, so das Ergebnis der Umfrage. Die Unternehmen erwarten kein Wachstum, weil ihnen die schwächere Weltkonjunktur, der Rückgang bei den Russland-Verkehren und die neuen Terminal-Kapazitäten in Rotterdam zu schaffen machen, interpretiert Melsheimer das Ergebnis.
Beim Schiffbau legt das Konjunkturbarometer im Vergleich zum Frühjahr 2015 deutlich zu: Der Index klettert von 87,2 auf 119,2 Punkte. (ks)