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„No Deal“-Brexit bedroht den Straßengüterverkehr

17.01.2019 16:15 Uhr
„No-Deal“ Brexit bedroht den Straßengütertransport
Ein „No Deal“ Brexit würde die Transportbranche laut Verbänden hart treffen
© Foto: Stockninja / Fotolia

Internationale Transportverbände sehen nach der Ablehnung der Brexit-Vereinbarung durch das britische Parlament die Unternehmen in Gefahr.

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Brüssel. Der Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft IRU zeigte sich nach der Abstimmung im britischen Parlament, in der die Abgeordneten den geordneten Brexit mehrheitlich abgelehnt hatten, besorgt. In einer Mitteilung wies der IRU auf möglichen die negativen Folgen hin, die ein „No Deal“-Brexit für den Straßengüterverkehr haben könnte. Die IRU fordert die politischen Entscheidungsträger der EU und des Vereinigten Königreichs nachdrücklich auf, Klarheit über das weitere Vorgehen nach dem 30. März 2019 zu schaffen und ihre Bemühungen um die Festlegung der richtigen Lösungen für den Straßengüterverkehr zu verstärken.

Matthias Maedge, der IRU-Repräsentant in Brüssel, kommentiert: „Unser größte Herausforderung ist die Ungewissheit zwei Monate vor dem Brexit-Termin. Der Handel und der Warentransport werden leiden, die Kosten werden um mindestens 10 Prozent steigen. Allein im Hafen von Dover verkehren an einem normalen Tag bis zu 10.000 Lkw. Die IRU ist trotz aller Notfallplanungen nach wie vor nicht davon überzeugt, dass die gewerblichen Straßenverkehrsunternehmen, ihre Kunden und Regierungen bis zum 30. März 2019 für ein No-Deal-Szenario bereit sein können."

Die Branche bereitet sich auf einen „No Deal“-Brexit vor

Auch der Clecat, der europäische Verband für Spedition, Logistik und Zolldienstleistungen, zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis der Abstimmung. 

Laut dem Verband bereitet sich der Logistiksektor auf einen harten Brexit vor. Dominique Willems, Senior Manager von Clecat, sagte: "Im vergangenen Jahr und insbesondere in den letzten Monaten wurden sowohl von Regierungsbehörden als auch von Interessengruppen im Privatsektor  verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Folgen eines "No Deal"-Brexit  abzufangen. Zollbehörden in Ländern wie Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien haben zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und ausgebildet. Verschiedene Interessengruppen wie Hafenbetreiber, Transporteure und Spediteure haben Kooperationsinitiativen gestartet, um beispielsweise sicherzustellen, dass Verzögerungen an Fährterminals minimiert oder zumindest bestmöglich gemanagt werden können.“

Dennoch betont Clecat, dass ein „No Deal“-Brexit am 29. März um jeden Preis verhindert werden sollte. Ungeachtet aller Vorbereitungsmaßnahmen wird es mit ziemlicher Sicherheit zu Störungen, Verzögerungen und zusätzlichen Kosten im Handel kommen und somit der Wirtschaft sowohl des UK als auch der EU schaden. (fa)

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