Edertal/Hann. Münden. Durch Wassermangel kann die Schifffahrt auf der Oberweser nicht länger mit Wasser aus dem Edersee unterstützt werden. Man werde den Abfluss aus dem Stausee auf die sogenannte Mindestabgabe reduzieren, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden (Niedersachsen) am Freitag, 30. August. Für die Oberweser bedeutet das Niedrigwasser und starke Einschränkungen im Schiffsverkehr: „Es werden nicht mehr viele fahren können“, erklärte der Sprecher.
Der Füllstand des Edersees lag am Freitag bei knapp 20 Prozent. Auf sechs Kubikmeter pro Sekunde sollte die Wasserabgabe im Laufe des Freitags reduziert werden. Das entspricht mit 40 Badewannen nur einem Fünftel des zuletzt üblichen Wertes. Wasser wird der See trotzdem weiter verlieren: Nur ein bis zwei Kubikmeter fließen laut dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt momentan nach. Sollte der Füllstand des Sees weiter fallen und auf zehn Prozent sinken, könnte die Wasserabgabe noch einmal reduziert werden. Dann darf nur so viel abfließen, wie in den See kommt.
Hintergrund: Der Wasserstand des Edersees im Landkreis Waldeck Frankenberg ist ein Politikum. Das Wasser wird für den Tourismus am See benötigt, aber auch für die Schifffahrt an der Oberweser. Nach jahrelangen Konflikten war es in diesem Jahr gelungen, mit einem neuen Sparmodus die Wasserverluste im Edersee hinauszuzögern. (dpa)