Wilhelmshaven. Die Digitalisierung ist für Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) eines der entscheidenden Zukunftsthemen der Häfen. Bereits heute habe der digitale Wandel enorme Auswirkungen auf die Schifffahrt und die Seehäfen, sagte Althusmann am Freitag, 23. August, in Wilhelmshaven. Dort trafen sich rund 350 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum 29. Niedersächsischen Hafentag. Für eine bessere Vernetzung sollten die See- und Binnenhäfen in Niedersachsen bis 2021 mit Breitbandnetzen versorgt werden, kündigte der Minister an. Bis 2021 solle dort flächendeckend 4G- oder LTE-Versorgung vorhanden sein.
Weiter betonte Althusmann die Bedeutung der niedersächsischen Häfen für die Energiewende in Deutschland. Nach Einschätzung des Ministers werde Flüssiggas als Brückentechnologie der Zukunft eine wichtige Rolle im Energiemix spielen. Zudem biete der Zugang zu LNG im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen eine emissionsärmere Treibstoffalternative für Schiffe und LKW. „LNG eröffnet die leitungsungebundene globale Erdgasversorgung und somit den Eintritt neuer globaler Player wie Katar, Algerien, Australien oder den USA in den europäischen Markt“, sagte Althusmann. Bis 2030 könnten 50 Prozent des internationalen Gashandels über LNG abgewickelt werden. Besonders Niedersachsen biete mit seinen bestehenden Häfen beste Voraussetzungen für die Errichtung und den Betrieb von LNG-Terminals, sagte der Minister.
Althusmann erwartet angesichts guter Umschlagergebnisse der Häfen im ersten Halbjahr eine positive Jahresstatistik. In den ersten sechs Monaten hatte der Umschlag im Binnen- und Seeverkehr um acht Prozent auf rund 29,7 Millionen Tonnen zugelegt, 2018 waren es 27,6 Millionen Tonnen. (dpa/tb)