Hannover. Die rund 30.000 Beschäftigten der Speditions- und Logistikbranche in Niedersachsen bekommen deutlich mehr Geld. Sie erhalten in zwei Stufen einen Aufschlag von insgesamt 5,25 Prozent, teilte Verdi am Mittwoch in Hannover mit. Damit erzielte die Dienstleistungsgewerkschaft eine Tarifeinigung, die nur knapp unter der ursprünglichen Forderung von sechs Prozent liegt.
Zum 1. März steigen die Löhne und Ausbildungsvergütungen demnach um 2,0 Prozent, zum 1. Mai 2012 um weitere 2,5 Prozent. Eingerechnet in das Ergebnis sind außerdem jährliche Einmalzahlungen von je 100 Euro für Fachkräfte beziehungsweise von je 50 Euro für Auszubildende. Teilzeitkräfte erhalten die Einmalzahlung anteilig. Die Jahressonderzahlungen werden ebenfalls prozentual angehoben. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 28 Monaten.
„Die Auftraggeber sind gut beraten, die Erhöhung übersteigende Frachten an das Transportgewerbe auszugleichen, weil uns sonst das Personal ausgehen wird", sagte Bernward Franzky, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen. Franzky betonte angesichts des Fachkräftemangels: „Es ist aus Sicht des Gewerbes richtig, die Kostensteigerungen bei den Arbeitnehmern beziehungsweise Kraftfahrern durch diesen neuen Tarifabschluss abzufedern, damit auch weiterhin gute Serviceleistungen erbracht werden und die Attraktivität des Berufsbildes erhalten bleibt."
Aus Sicht von Joachim Schwiderke, Verdi-Verhandlungsführer in Niedersachsen, macht das Lohnplus das Transport- und Logistikgewerbe für Fachkräfte attraktiver. „Das Verhandlungsergebnis ist ein guter und richtiger Schritt für die gesamte Branche", sagte der Gewerkschaftsvertreter. (dpa/ag/sb)