Emden/Hannover. In den Hafen von Emden will Niedersachsen in den kommenden Jahren so viel investieren wie in keinen anderen Seehafen. Bis 2024/25 sind für Emden 56,3 Millionen Euro eingeplant, wie aus einem Papier der Landesregierung und der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen hervorgeht. Für Projekte in Norden und Norddeich sollen 16,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen. 11,1 Millionen Euro sind es für Brake, 10,1 Millionen Euro für Wilhelmshaven und 9,8 Millionen Euro für Cuxhaven.
70 Millionen für Sanierung der Großen Seeschleuse bis 2030
Unter den neun niedersächsischen Seehäfen ist Emden der Haupthafen für VW-Autotransporte. Forstprodukte und Flüssigkreide werden umgeschlagen. Außerdem werden von hier viele Offshore-Windparks versorgt. Teuerstes Projekt in Emden sei die Sanierung des Tores zum Hafen, der Großen Seeschleuse, bei laufendem Betrieb, teilte der landeseigene Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) mit.
Verteilt bis 2030 wird dieses Vorhaben etwa 70 Millionen Euro kosten. „Wir gehen davon aus, dass wir 2022 anfangen zu bauen“, sagte NPorts-Sprecherin Dörte Schmitz der Deutschen Presse-Agentur.
Außerdem soll im Außenhafen ein neuer Liegeplatz für Großschiffe entstehen. Die Kosten von geschätzt 55 Millionen Euro soll aber ein künftiger Betreiber übernehmen.
Im Bereich Norden/Norddeich gehört die Sanierung des Fähranlegers auf der Insel Norderney zu den größeren Projekten. In Brake an der Unterweser soll ein weiterer Liegeplatz für große Schiffe gebaut werden. In Cuxhaven gibt es eine Baugenehmigung für 1,2 Kilometer Kaikante entlang der Elbe mit drei zusätzlichen Liegeplätzen.
Für nächstes Jahr: 40 Millionen für alle niedersächsischen Seehäfen vorgesehen
Niedersachsen betreibt die Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven. „Die Kapazität unserer Häfen ist mitentscheidend für das Wachstum der außenhandelsorientierten deutschen Wirtschaft“, schrieb Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) in dem Regierungspapier. Für 2021 plant das Land 40 Millionen Euro für die Seehäfen ein wie schon 2019 und 2020. Ab 2022 sieht die vorläufige Haushaltsplanung aber nur je 30 Millionen Euro im Jahr vor. (dpa/sn)