Warschau. Polen hat eine neue Transportministerin. Und die Spediteure können sich nun berechtigte Hoffnung machen, dass ihre Interessen jetzt verstärkt wahrgenommen werden: Premierminister Donald Tusk hat am Mittwoch die amtierende Ministerin für Regionalentwicklung, Elzbieta Bienkowska, zur Transportministerin ernannt. Gleichzeitig wird sie das Amt der stellvertretenden Premierministerin übernehmen. Die Ernennung und die Zusammenlegung der beiden Ministerien fand im Rahmen einer Kabinettsumbildung statt, die der Premier für die laufende Woche angekündigte hatte. Grund: Seine Umfragewerte liegen derzeit im Keller. Insgesamt hat Tusk sieben Mitglieder seiner Regierung ausgetauscht.
Bienkowska war als Regionalministerin für die Akquise und Verteilung der EU-Gelder verantwortlich. Hier hat sie sich einen Namen gemacht, weil unter ihrer Führung das Land den Großteil der Mittel, die Polen zustehen, aus dem Haushalt für 2007 bis 2013 akquiriert hat. Die polnische Presse interpretiert die Ernennung dieser Fachfrau dahingehend, dass zukünftig Verkehrsthemen eine wesentliche höhere Priorität haben als bisher. Ein besonderes Ärgernis ist das lückenhafte Autobahnnetz, das noch weit hinter den westlichen Standards hinterher hinkt. Möglicherweise kommt jetzt durch Bienkowska neue Bewegung in viele Straßenprojekte, so die Hoffnung der polnischen Transportbranche. (bec)