Tarnów. Durch EU-Subventionen gestärkte Lkw-Transporteure aus Rumänien entwickeln sich zu einer neuen, starken Konkurrenz für polnische Spediteure. Branchenvertreter sehen im Anbieten von qualitativ hochwertigen Dienstleistungen die einzige Chance für die polnischen Unternehmen auf ein dynamisches Wachstum.
Der Chef des international tätigen Groß-Spediteurs Kupiec SA, Leszek Wróblewski, bezeichnete jetzt das vergangene Jahr in einem Pressegespräch dennoch als gelungen – trotz der Einführung des Mindestlohns in Deutschland, der Schwierigkeiten beim Handel mit Russland und der Ukraine durch die angespannte politische Lage sowie der gestiegenen Zahl von Pleiten bei polnischen Speditionsunternehmen.
Wróblewski glaubt, anders als einige seiner Branchenkollegen, nicht an einen dauerhaften Schaden durch das deutsche MiLoG, demzufolge seit 2015 Lkw-Fahrer in Deutschland nicht weniger als 8,50 Euro pro Stunde erhalten dürfen. Diese Regelung gilt auch für polnische Betriebe, die Touren nach oder aus Deutschland sowie innerhalb Deutschlands fahren. Mit Spannung wird eine Entscheidung der EU-Kommission zur Rechtmäßigkeit des MiLoG erwartet. Wróblewski denkt aber, dass der Markt das Gesetz de facto schon weitgehend akzeptiert und Wege gefunden habe, damit umzugehen. (mk)