Köln. Kurier-, Express- und Paketdienste sind wegen des wachsenden Online-Handels gefragter denn je. Gerade in Innenstädten ergeben sich daraus aber auch wachsende Herausforderungen, der eine Studie der IHK Köln nachgeht. „Es ist für alle Betroffenen wichtig, dass die Kommunen gute Rahmenbedingungen für die Belieferung auf der letzten Meile‘schaffen. Wenn um- und neu gebaut wird oder sogar komplett neue Stadtteile errichtet werden, muss dieser Aspekt von Anfang an berücksichtigt werden“, sagte Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Köln.
Die IHK Köln hat in Kooperation mit der Wirtschafts- und Verkehrsberatung „KE-Consult Kurte & Esser“ in der Studie „Laden und Liefern im Kölner IHK-Bezirk“ nun rund 20 Konzepte vorgestellt, mit denen Kommunen und Unternehmen die Logistik optimieren können. Sie reichen von Lastenrädern über Paketabholstationen bis hin zu Paketrobotern und Lieferdrohnen.
Sendungsvolumen wächst von Jahr zu Jahr
Das Sendungsvolumen wächst auch in Köln von Jahr zu Jahr. 2019 lag es bei 49 Millionen Sendungen. 2020 ist es – pandemiebedingt – auf 54 Millionen gestiegen. Nimmt man Speditionsgüter hinzu, sind auf Kölns Straßen täglich rund 10.000 Fahrzeuge im Liefer-Einsatz. „Gerade in den Innenstädten müssen viele Interessen mit den Lieferverkehren in Einklang gebracht werden“, betont Soénius daher.
Er verweist dabei auf neue Konzepte an anderen Orten. So sind in Hamburg anbieterübergreifende Paketabholstationen an rund 20 Bahnhöfen und Haltestellen („Hamburg Box“) installiert. In Köln und anderen Orten stellt bislang noch jeder Anbieter seine eigene Station auf. Eine weitere Möglichkeit ist, leerstehende Gewerbeflächen als innenstadtnahe Depots zu nutzen. „Wir brauchen eine Offenheit für neue Ideen“, sagt Soénius. Schließlich drängten derzeit mit den neuen Lebensmittellieferdiensten neue Akteure auf die Straße. „Das Wachstum wird vorerst nicht abnehmen – im Gegenteil.“ (tb)