München. Amazon führt in seinen deutschen Versandzentren einen Einstiegslohn von 12 Euro brutto ein. Im Herbst 2022 soll dieser dann auf 12,50 Euro steigen, wie das Unternehmen am Freitag, 10. Juni, in München mitteilte. Lohnerhöhungen soll es zum 1. Juli für sämtliche Mitarbeiter geben, so dass das monatliche Bruttogehalt nach zwei Jahren künftig bei mindestens 13,52 Euro liegt.
Amazon wird von der Gewerkschaft Verdi seit Jahren kritisiert, weil das Management Tarifverträge ablehnt. In diesem Jahr will das Unternehmen in seinen sämtlichen deutschen Bereichen 5000 neue Stellen besetzen. Weltweit beschäftigt Amazon mittlerweile weit über eine Million Menschen, in Deutschland sind es derzeit 23.000, davon 16.000 in der Logistik.
Bisher liegen die Einstiegsgehälter für neue Logistik-Mitarbeiter laut Unternehmen zwischen 11,30 und 12,70 Euro, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von in der Regel zwischen 38,5 und 40 Stunden. Zum Vergleich: Der seit Jahresbeginn geltende Post-Tarifvertrag sieht laut Fachgewerkschaft DPVKOM für Aushilfskräfte einen Stundenlohn von 12,35 Euro vor, das monatliche Einstiegsgehalt in der niedrigsten Lohngruppe beläuft sich auf knapp 2067 Euro.
Amazon verweist auf Zusatzleistungen
Amazon wies darauf hin, dass die Belegschaft eine ganze Reihe von Zusatzleistungen erhält. Dazu zählen unter anderem von der Arbeitsleistung abhängige Bonuszahlungen, Mitarbeiteraktien, Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung sowie ein Fortbildungszuschuss für Weiterbildung in vierstelliger Höhe.
Amazon habe sich vorgenommen, der beste Arbeitgeber der Welt zu werden, sagte Deutschlandchef Ralf Kleber – und verwahrte sich gegen die Kritik von Verdi und anderen: Amazon sei ein fairer Arbeitgeber. „Das Gegenteil zu behaupten, ist schlicht falsch.“ (dpa)