Berlin. Nordrhein-Westfalen und Berlin haben beim Thema nachhaltige Mobilität laut einem Ländervergleich der Allianz pro Schiene die Nase vorn. Der Index, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde, versucht, nachhaltige Verkehrspolitik in Zahlen zu fassen. Am schlechtesten schneiden dabei Hessen und Sachsen-Anhalt ab. Für die Rangliste führte die Schienenlobby unter anderem Statistiken zum Sicherheitsempfinden, der Entfernung zur nächsten Bushaltestelle und den CO2-Emissionen des Verkehrs zusammen. Die zweite Säule bilden die verkehrspolitischen Ziele der Landesregierungen und deren Bewertung durch Verbände.
„Wir finden alte und neue Bundesländer ganz vorne, im Mittelfeld und ganz hinten. Einen messbaren Nachholbedarf des Ostens bei nachhaltiger Mobilität konnten wir nicht feststellen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, bei der Vorstellung des Indexes. „Der Spitzenreiter NRW widerlegt auch die Mär vom Rückstand des Westens“, sagte Flege. Die Schablone reiche Länder/arme Länder tauge ebenfalls nicht als Schlüssel.
Die Datensammlung soll von jetzt an jedes Jahr aktualisiert erscheinen. Für den Bundesländerindex Mobilität hat sich die Allianz pro Schiene wissenschaftliche Begleitung gesichert: Prof. Wolfgang Stölzle, Leiter des Lehrstuhls für Logistikmanagement an der Universität St. Gallen, hat den Index geprüft und auch zuvor schon seine Entstehung kritisch begleitet.
Die Gesamtplatzierung eines Bundeslandes im Länderranking ergibt sich aus zwei Säulen, die zu gleichen Teilen das Ergebnis bestimmen: der „Statistik-Index nachhaltige Mobilität“ wird über Indikatoren zu Bezahlbarkeit, Sicherheit, Qualität des öffentlichen Verkehrs, Flächeninanspruchnahme, Klimaschutz, Luftqualität, Lärm, Ressourcenschonung und Wertschöpfung aufgebaut. Der „Politik-Index nachhaltige Mobilität“ speist sich aus einer ausführlichen Befragung aller Länderverkehrsminister und einer Umfrage unter mobilitätsrelevanten Verbänden mit einer föderalen Struktur. Der „Bundesländerindex Mobilität 2012“ steht im Internet unter www.allianz-pro-schiene.de zum kostenlosen Herunterladen. (diwi/dpa)