Wilhelmshaven. Nach dem Scheitern einer Allianz der drei weltgrößten Containerreedereien hofft der Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven nun auf eine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. „Wir bedauern diese Entscheidung und werden daran arbeiten, andere Reedereien zu überzeugen”, sagte Geschäftsführer Andreas Bullwinkel am Dienstag. Zuvor hatte die dänische Reederei Maersk mitgeteilt, dass die geplante P3-Allianz mit MSC und CMA/CGM am Widerstand des chinesischen Handelsministeriums gescheitert sei.
Tiefwasserhafen-Geschäftsführer Bullwinkel sagte, es sei nun auch eine Zusammenarbeit mit den drei Reedereien einzeln denkbar. Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hatte sich von dem Verbund eine deutliche Umschlagssteigerung erhofft. Ein Zusammenschluss der drei Reedereien hätte den Umschlag, der 2013 nicht einmal 80.000 Container erreichte, um mehrere Hunderttausend nach oben katapultiert.
Entsprechend enttäuscht reagierte auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). „Das ist für Wilhelmshaven zweifellos ein Rückschlag”, sagte er. Damit es in Zukunft trotzdem mehr Arbeit für die Beschäftigten am Jade-Weser-Port gibt, will er nun weiter verstärkt mit Hafenmanagern und Reedereien in Kontakt treten. Ziel sei es, 2,7 Millionen Container pro Jahr in Wilhelmshaven umzuschlagen.
Maersk, MSC und CMA/CGM hatten im vergangenen Jahr angekündigt, eine Allianz zu gründen, um Luftfrachtunternehmen Konkurrenz zu machen. Die EU-Kommission und die US-Wettbewerbsbehörde hatten den geplanten Zusammenschluss bereits genehmigt. Warum China P3 eine Absage erteilte, blieb zunächst unklar. (dpa)