München. In einem Festakt hat der Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss, Logistik an der Technischen Universität München am Freitag sein 100-jähriges Bestehen begangen. Im Beisein von rund 150 Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft skizzierte Lehrstuhlinhaber Professor Dr.-Ing. Willibald A. Günthner die Entwicklung und Zukunft der 1907 als „Lehrstuhl für Hebezeuge und Förderanlagen“ gegründeten wissenschaftlichen Einrichtung. Während in den Anfangsjahren nur die Krantechnik im Fordergrund der Forschungen stand, behandelt der Lehrstuhl heute die verschiedensten Materialflusssysteme. So erforschen und lehren die Münchner Wissenschaftler die Schüttgutlogistik ebenso wie die Planung und Konzeption von Produktionsanlagen für die Automobilindustrie. Was die Zukunft des Lehrstuhls und der Logistik betrifft, sieht Professor Günthner vor allem Änderungen und Herausforderungen durch die Individualisierung der Gesellschaft. Das bisherige Prozessdenken in Produktion und Logistik versage beim Fortschreiten dieser gesellschaftlichen Entwicklung. „Wir benötigen in Zukunft Event-gesteuerte Systeme, also Netzwerke, die sich ad hoc bilden und das System steuern“, skizzierte Günthner die Logistiksysteme von morgen. „Im immateriellen finden wir mit dem Internet schon heute eine solche Steuerung“, sagt der Wissenschaftler. Analog dazu werde sich seiner Meinung nach auch ein „Internet der Dinge“ entwickeln. Denn mit der neuen RFID-Technik sei es nun möglich, sich selbst steuernde Systeme zu konstruieren.
Münchner Logistik-Lehrstuhl feiert 100-jähriges Bestehen
Der Lehrstuhl FML an der TU München hat am vergangenen Freitag seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft würdigen die Leistungen der Logistikwissenschaftler.