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MoryGlobal darf Immobilienbestand nicht veräußern

03.03.2015 13:31 Uhr
MoryGlobal darf Immobilienbestand nicht veräußern
Die Pariser Stückguttransportgruppe MoryGlobal befindet sich aktuell im Sanierungsverfahren
© Foto: Mory Ducros

Die Pariser Stückguttransportgruppe muss an ihren drei Standorten Blama, Checy und Limeil-Brévannes festhalten. Nach Ansicht der Richter gibt es dafür mehrere Gründe.

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Paris. Die seit Anfang Februar einem gerichtlichen Sanierungsverfahren unterworfene Pariser Stückguttransportgruppe MoryGlobal darf nach einem Beschluss des Handelsgerichts in Pontoise ihre Absicht nicht verwirklichen, die Immobilien der drei Standorte Blama, Checy und Limeil-Brévannes zu verkaufen. Die Richter werfen in ihrem Beschluss dem Aktionär Arcole Industries vor, er habe sich in der Frage nicht hinreichend genug einbezogen gezeigt. Dazu gehöre seine zögerliche Haltung bezüglich der von ihm am 15. Januar abgegebenen Bereitschaft, MobyGlobal mit drei Millionen Euro frischen Geldes auszustatten, dies jedoch nicht vor Dezember und verbunden mit gewissen suspendierenden Auflagen.

Ferner hält das Gericht Arcole Industries vor, im April vorigen Jahres gegen den Willen des damaligen Firmenleiters Jean-Louis Demeulenaere für ein Programm zur Sicherung von Arbeitsplätzen der vormaligen Firma Mory-Ducros 7,5 Millionen Euro aus dem Finanzbestand von MoryGlobal entnommen zu haben, und dies zu einem Zeitpunkt, zu welchem die Gruppe jeden Cent nötig gehabt hätte, um ihr Projekt zur Übernahme und Weiterführung des Unternehmens erfolgreich durchzuziehen. Damit habe sich MoryGlobal selbst in die jetzigen Schwierigkeiten hineinmanövriert, befanden die Richter.

Sie begründen ihre ablehnende Haltung in der Frage des Immobilienverkaufs schliesslich auch noch damit, dass Arcole Industries der gerichtlichen Aufforderung vom 15. Dezember letzten Jahres bislang nicht nachgekommen sei, einen Geschäftsabschluss bis zum 30. November sowie beglaubigte Ergebnisschätzungen für die Jahre 2015 und 2016 vorzulegen. Die eingereichten Zahlen seien nicht, wie verlangt, durch den Rechnungskommissar des Unternehmens gegengezeichnet worden, sondern durch eine externe Firma namens Accuracy. Das Gericht in Pontoise zitiert in seinem Ablehnungsbescheid das Urteil des Staatsanwalts der Republik mit den Worten: „Die für 2015 und 2016 präsentierten Zahlen sind angesichts der kolossalen, auf 43 Millionen Euro geschätzten Verluste für 2014 mit größter Vorsicht zu betrachten.“

Der Stückgutspezialist MoryGlobal hat nur noch bis Anfang Juli Zeit, einen Übernehmer zu finden. Durch die jüngste Entscheidung des Handelsgerichts sind die Aussichten auf Rettung des Unternehmens nach Beobachtermeinung noch geringer geworden. Im Falle eines Scheitern des Sanierungsverfahrens, sagen die Richter, könne man nicht die Finanzbehörde, die Sozial- und Familienversicherung Urssaf oder gar das Gericht selbst verantwortlich machen. Die ausschließliche Verantwortung liege beim Aktionär Arcole Industries. - jb

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