Mit prüfendem Blick

Diskussionen vorprogrammiert: Die Rückgabe geleaster Fahrzeuge führt bei so manchem Unternehmer zu einer Überraschung. Was für den Spediteur normaler Verschleiß ist, ist für den Leasinggeber eine unsachgemäße Behandlung. Aus diesem Grund setzen sich viele Firmenchefs sehr sorgfältig mit dem Thema Restwert auseinander, um Stress zu vermeiden. Manche Unternehmen haben jedoch am Ende der Leasingzeit Probleme. So beobachtet Andreas Lahne, dass oft Themen wie Service, Wartung und Vorsorge unter den Tisch fallen - und am Ende bei Vertragsende das böse Erwachen kommt. Lahne arbeitet für die TÜV SÜD Tochter TÜV SÜD Auto Plus GmbH und bewertet mit seinem Team Nutzfahrzeuge, BauundArbeitsmaschinen. Die TÜV SÜD Auto Plus GmbH bekommt ihre Aufträge von OEMs, Banken, Leasinggesellschaften und von Gebrauchtfahrzeug-Händlern und Spediteuren. Doch wie funktioniert eine solche Bewertung? Ein Experte vonTÜV SÜD begutachtet den Zustand des Fahrzeuges von außen und von innen - mit Abgleich der Ausstattung und Ausrüstung. Es folgt eine Funktionsprüfung, etwa von Bordcomputer oder Klimaanlage. Zuletzt wird die Sicherheit des Fahrzeuges bei einer Probefahrt genauer unter die Lupe genommen. Was genau am Ende im Prüfbericht steht, das hängt vom Auftraggeber ab. "Alles ist möglich", erklärt TÜV SÜD Experte Andreas Lahne - von der reinen textlichen Beschreibung des Fahrzeuges bis hin zur Restwertermittlung. "Der eine benötigt nur eine Zustandsbeschreibung etwa für den Verkauf, der andere die anfallenden Reparaturkosten für eine Beseitigung der Mängel", nennt Lahne zwei Beispiele für den modularen Aufbau der TÜV SÜD Bewertungen. "Zwei bis drei Stunden dauert so eine Bewertung im Schnitt", weiß Lahne. Bei komplexen Fahrzeugen könnte es jedoch auch deutlich länger dauern, da auch der Aufwand steigt. Der Vorteil für einen Spediteur besteht darin, dass er weiß, was ein bestimmtes Fahrzeug wert ist - eine Information, die vor einem Kauf oder Verkauf oder vor der Rückgabe eines Fahrzeugs an den Leasinggeber oft bares Geld wert ist. "Der Spediteur kann sich so für eine Rückgabe etwa im Rahmen eines Leasinggeschäftes vorbereiten", sagt Lahne. Anhand einer vorweggenommenen Leasingbewertung könne er dann auf eigene, oft günstigere Kosten in der Stammwerkstatt oder in Eigenregie die Mängel abstellen. Oder er entscheidet sich gegen eine Mängelbeseitigung und kann sich in diesem Fall fix auf die auf ihn zukommenden Kosten bei der Rücknahme vorbereiten. "Vor allem gerät der Unternehmer bei einer rechtzeitigen Fahrzeugbegutachtung nicht zeitlich unter Druck", nennt Lahne einen weiteren Vorteil. Last, not least, kann ein Unternehmer vor einem An- oder Verkauf von TÜV SÜD die Frage klären lassen: Ist der Preis eines Nutzfahrzeuges fair und nachvollziehbar? Ein prüfender Blick durch Experten hilft da auf jeden Fall weiter. Restwertermittlung: Tipps für die Praxis Das sollten Spediteure beachten Um die Restwertermittlung gibt es häufig Streit. Welche Punkte Transport- und Logistikdienstleister im Blick haben sollten, um unnötige Diskussionen zu vermeiden und bei der Restwertermittlung gut abzuschneiden:- Oft werden einfache Anfahrschäden (etwa am Tank) nicht instand gesetzt - das mindert am Ende den Restwert deutlich- Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände werden nicht zurückgegeben- Nicht selten gibt es bei bestimmten Leasinggebern unterschiedliche Vorgaben, wie ein Fahrzeug nach Leasingende auszusehen hat - diesen Kundenstandard sollte der Spediteur immer im Blick haben- Beim Thema Reifen gibt es immer wieder Probleme: Unternehmer müssen etwa die im Vertrag vereinbarten Profiltiefen der Reifen bei Rückgabe auf dem Schirm haben- Nicht sorgsamer Umgang mit Inspektionsnachweisen und Serviceheften führt zu Stress bei der Rückgabe und schmälert den Restwert- Gereinigte Fahrzeuge machen einen besseren Eindruck - der erste Eindruck darf nicht unterschätzt werden TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Plus GmbH, Andreas Lahne, CarManagement Tel.: +49 341 4653-451 E-Mail: andreas.lahne@tuev-sued.de

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