Wie stellt sich TÜV SÜD in Zukunft auf?

Für viele Kunden ist der TÜV der TÜV - ungeachtet ob TÜV SÜD, TÜV Rheinland ... - und klebt die HU-Plakette. Wie positioniert man sich in einem solchen Umfeld? Die Marke TÜV SÜD leben wir und tatsächlich sprechen die Leute vom TÜV und selten von der Hauptuntersuchung. Unter den TÜV-Organisationen ist TÜV SÜD die größte. Die TÜV SÜD Auto Service ist als Tochterunternehmen neben der TÜV SÜD Industrie Service die tragende Säule, die auch zu einem Drittel zum Konzernumsatz beiträgt. Für welche Dienstleistungen steht die TÜV SÜD Auto Service? Für alles rund ums Fahrzeug: HU, AU, Änderungsabnahmen, Homologation, Schadens- und Wertgutachten. Dazu kommt die Fahrerlaubnisprüfung, die wir als TÜV SÜD im Rahmen unserer Tätigkeit als technische Prüfstelle leisten. Sie sind seit 1997 für TÜV SÜD tätig. Ein Vorteil oder wird man betriebsblind? (lacht) Betriebsblindheit diskutiert man tatsächlich immer wieder mal. Am Ende ist es ein sehr spezifisches Thema. Da hat jemand, der es von der Pike auf kennt, Vorteile. Aber man muss alte Zöpfe abschneiden, sich immer wieder einen neuen Blickwinkel verschaffen und neue Ideen zulassen. Wie kommt man zu neuen Ideen? Wir haben einen Vorstand und einen Geschäftsführer, die von außen kommen. Dazu gibt es Gremienarbeit mit externen Kollegen und Mitarbeitern. Und ganz wichtig: Wir fragen unsere Kunden! Kürzlich haben wir erarbeiten lassen, wie Kunden und Werkstätten zur HU im Autohaus stehen. Da kommen Themen wie Lichteinstellplatz oder Bremsprüfstand. Sie sind die berühmten 100 Tage im Amt. Was machen Sie anders als Ihr Vorgänger? Wir werden organisatorisch ein wenig umstellen. Die Regionalleiter berichten künftig direkt an mich, damit wir schneller steuernd einwirken können. Davon versprechen wir uns eine schnellere Reaktion auf nötige Prozesse. Sie wollen HU und AU fit für die Zukunft machen. Was muss passieren? Wir spüren, wie rasant die Entwicklung verläuft. Die HU muss sich da anpassen. Im Bereich der AU ist das Thema Endrohrmessung wieder akut - was wir seit Jahren fordern. Viele Fehler werden über die OBD-Messung nicht erkannt. Darüber hinaus ist unserer Ansicht nach eine Anpassung der Grenzwerte nötig - wir können da aber allenfalls unsere Ideen und Erfahrungswerte einbringen. Als Schwerpunkt Ihrer künftigen Arbeit betrachten Sie die Flottenbetreuung? Es geht um Dienstleistungspakete für Lkw- und Busbetreiber. Wir haben ein Tochterunternehmen, das Flottenbetreuung macht, etwa Verbrauchsoptimierungen oder Fahrzeugbetreuung. Aber natürlich auch die 'normalen' Dienstleistungen: HU, AU, Gutachten, Schadenabwicklung etc. Ein großes Projekt läuft bereits: Die internationale Rücknahmeabwicklung für MAN im Bereich Leasingfahrzeuge. Thema erfolgreiche Positionierung. Wie stellen Sie sich da künftig auf? Der TÜV SÜD war früher fast ausschließlich im Bereich der Prüfstellen aktiv. Der Kunde kam zu uns. Unser Wettbewerb ging dagegen zum Kunden. Das hat sich natürlich inzwischen geändert. Ich sehe es unter anderem als eine meiner wichtigsten Aufgaben, den Dienstleistungsgedanken gegenüber unseren Kunden zu betonen und zu intensivieren. Neue Leitung bei TÜV SÜD Auto Service Seit 1. Februar 2016 leitet Jürgen Wolz das operative Geschäft der TÜV SÜD Auto Service GmbH. Er folgt damit Hans-Peter Neppel, der nach 35 Jahren bei TÜV SÜD am 30. April in den Ruhestand ging. Die VR sprach mit Wolz über seine Ziele, die Positionierung des TÜV SÜD und die künftige Bedeutung der Nutzfahrzeug-Fuhrparks für die Auto Service GmbH. Lesen Sie das komplette Interview auf verkehrsrundschau.de (oben rechts Wolz in die Suche eingeben). gg