Düsseldorf. Das neue Kabinett von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ist komplett. Der derzeitige Generalsekretär der NRW-SPD, Michael Groschek (55), übernimmt das Ministerium für Verkehr, Bauen, Stadtentwicklung und Wohnen. Seit 2001 steuert der "General" der NRW-SPD die Geschicke des größten Landesverbands mit. Der gebürtige Oberhausener gehört der SPD schon 38 Jahre an und ist auf allen Ebenen gut vernetzt. Sein Bundestagsmandat (seit 2009) gibt er ab.
Ein weiterer Neuzugang im Kabinett ist Garrelt Duin (44) als Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie und Mittelstand. Er war bislang wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Die rot-grüne Regierungsmannschaft von Hannelore Kraft wächst damit um einen Ministerposten. Dem Kabinett gehören zwölf Minister an, zehn waren bereits in der vorherigen Minderheitsregierung tätig, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Kraft überreichte allen Ministern - neun von der SPD und unverändert drei Grünen - am Morgen in Düsseldorf ihre Ernennungsurkunden.
Die Regierung wächst um ein Ministerium, weil das bisherige „Superministerium“ für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr in zwei Häuser geteilt wird. Duin und Groschek legten beide am Donnerstag ihre Mandate als Bundestagsabgeordnete nieder. Kraft sagte zu dem Kabinettsneuzugang Groschek: „Ich bin sehr froh, dass er jetzt wieder ganz in die Landespolitik zurückkehrt.“ Groschek war seit dem Jahr 2000 Abgeordneter des Landtags in NRW. 2001 wurde er zum Generalsekretär der SPD in NRW gewählt. Seit 2009 gehört er dem Bundestag an und ist dort Mitglied im Verteidigungsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Groschek sagte, er wolle das bevölkerungsreichste Bundesland zu einer Verkehrs-Drehscheibe machen.
Am Kabinettstisch sitzen neben Kraft künftig fünf Frauen und sieben Männer. Unter den „alten“ Mitgliedern sind auf SPD-Seite Innenminister Ralf Jäger, Finanzminister Norbert Walter-Borjans, Justizminister Thomas Kutschaty, Arbeitsminister Guntram Schneider, Familienministerin Ute Schäfer, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Europaministerin Angelica Schwall-Düren. Die Grünen stellen Sylvia Löhrmann (Schule), Johannes Remmel (Umwelt) und Barbara Steffens (Gesundheit). Alle sollten am Mittag im Landtag vereidigt werden. (dpa/diwi)
Welter Peter-Johann
Zavelberg Ewald
Peter-Johann Welter