Köln. Die Kölner Bevölkerung fühlt sich vom LKW-Verkehr auf Straßen und Autobahnen gestört. Der Transport per Schiene und mit dem Binnenschiff hingegen wird positiv wahrgenommen. Diese Erkenntnisse erbrachte eine repräsentative Studie zur „Wahrnehmung von Logistik und Güterverkehr in Köln." Im Auftrag der Kölner Häfen- und Güterverkehrsgesellschaft (HGK) befragte das Marktforschungsunternehmen Trendscope 1000 Menschen aus dem Großraum Köln zu ihrem Logistikstandort. „Wir müssen uns etwas Klügeres einfallen lassen, als immer neue Straßen zu bauen," kommentierte HGK-Vorstandssprecher Rolf Bender das Ergebnis.
Auf die Frage, welche Verkehrsträger die Bürger denn stören, gaben zwei Drittel der Befragten den LKW-Verkehr auf Straßen und Autobahnen an. 16 Prozent empfinden den Flugverkehr als belästigend und 12 Prozent den Schienenverkehr. Spitzenreiter war das Binnenschiff mit nur vier Prozent. Die Furcht vor weiteren Staus (88 Prozent), Abgasen (79 Prozent), Unfällen (74 Prozent) und Lärm (72 Prozent) führte zur Ablehnung des LKW. Dabei unterschätzen die Kölner die Bedeutung des LKW. Sie gaben an zu glauben, dass die Straße rund 40 Prozent des Güterverkehrsaufkommens bewältige; tatsächlich liegt der Anteil fast doppelt so hoch. 92 Prozent der Befragten sahen dagegen fälschlicher Weise die Schiene als wichtigsten Verkehrsträger.
Als Alternativen zum LKW-Verkehr sieht die Stadt Köln und die städtischen Unternehmen – darunter die HGK – vor, mit einem Logistikkonzept die Folgen des zunehmenden Güterverkehrs zu mildern. Grundidee sei, die Häfen und die mit ihnen verbundenen Eisenbahnen in der Nähe der beiden Kölner Industriepole im Norden und im Süden der Stadt zu stärken. Diese Alternativen zum LKW-Verkehr sollen den Verkehr von der Straße auf andere Verkehrsträger verlagern. Obwohl 40 Prozent der Befragten diese Idee noch nicht kannten, sprach sich die Mehrheit dafür aus.
Trotz des als störend empfundenen LKW-Verkehrs, sahen die Domstädter die Logistikbranche im allgemeinen sehr positiv. 66 Prozent erwarteten einen Bedeutungsgewinn von Logistik und Industrie in der Region. Noch mehr bewerteten die Branche als wichtig für Köln. Fast drei Viertel verlangten sogar weitere Flächen zum Ausbau von Logistik und Güterverkehr und erhofften sich dadurch sichere Arbeitsplätze. (cbr)