London: Im zweiten Quartal 2015 wurden fünf kleinere Tanker durch Seepiraten in Südostasien gekapert, damit liegt die Anzahl der betroffenen Schiffe laut eines Berichts des International Maritime Bureau (IMB) der International Chamber of Commerce (ICC) nun bei 13. Die Anzahl der gemeldeten Fälle (134) stieg in den ersten sechs Monaten um 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (116).
Die Piraten kamen an Bord von 106 Schiffen weltweit. 13 davon wurden entführt. Zudem wurden 15 versuchte Überfälle gemeldet, berichtete das Piracy Reporting Centre (PRC) des IMB. Bisher wurden 250 Besatzungsmitglieder gefangen genommen, 14 angegriffen, zehn verschleppt, neun verletzt und ein Besatzungsmitglied wurde getötet. Mehr als ein Drittel aller Vorfälle ereigneten sich vor der Küste Indonesiens. Allerdings handelte es sich eher um kleinere Schiffsdiebstähle. In Bangladesch und Chittagong wurden zehn Fälle im zweiten Quartal gegenüber einem im ersten Quartal gemeldet. In Nigeria ereigneten sich elf Überfälle im 1. Halbjahr. Allerdings wurden zehn Schiffe in drei Vorfällen in und nahe nigerianischen Gewässers entführt.
Im zweiten Quartal wurden keinerlei Vorfälle von der Küste Somalias berichtet. Gemäß IMB zahlt sich die verstärkte Kooperation zwischen regionalen Behörden und die frühe Erkennung von Ruderbootannäherungen aus. Das IMB stellte die Verhaftung einer achtköpfigen indonesischen Piratengruppe die einen malayischen Tanker vor der Küste Vietnams gehijackt hatte, als besonderen Erfolg heraus. (rup)