Hamburg. Laut der International Union of Marine Insurance (IUMI) sind die Seeversicherungsgesellschaften zunehmend über die Deckung der hohen Frachwerte von immer größer werdenden Megacontainerschiffen besorgt, berichtet das kanadische Magazin Ship & Bunker. Weiterhin gibt es Bedenken über die Integrität der gigantischen Schiffsstrukturen und der Fähigkeit der Bergeteams auf eine eventuelle Havarie eines solch großen Containerschiffes zu reagieren.
„Der Seeversicherungssektor durchläuft eine Wandlungsphase. Die zunehmend komplexe Technologie sowie der Einfluss des veränderten finanziellen Umfeldes führt zu Herausforderungen“, sagte der Präsident der IUMI Dieter Berg. Gemäß Berg hat das Wachstum der küstennahen Öl- und Gasförderung sowie die Gefahr von Cyber-Attacken auf IT-Netzwerke zu weiteren erhöhten potenziellen Risiken für die Versicherer geführt. „Die Unsicherheit bei den Ölpreisen und das allgemeine wirtschaftliche Umfeld exponiert die Seeversicherungsträger einem bisher noch nie dagewesenen Risiko“, sagte er.
Die Havarie der nur halb beladenen MOL Comfort mit einer Kapazität von 8000 TEU in 2013 führte zu Kosten von 523 Millionen US-Dollar (480 Millionen Euro) für die Versicherer. Ein Unglück mit einem Megacontainerschiff mit bislang bis zu 20.000 TEU wäre ein Albtraum für die Versicherungsgesellschaften. Ship & Bunker steht auf dem Standpunkt, dass die Größe von Containerschiffen künftig durch die hohen potenziellen Risiken der Versicherer begrenzt werde. (rup)