Schönefeld. Die Bauherren des neuen Hauptstadtflughafens bereiten weitere millionenschwere Ausgaben vor. Die EU-Kommission soll neue staatliche Hilfen von 2,5 Milliarden Euro genehmigen, wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag sagte. Bisher hatten die Verantwortlichen von 2,2 Milliarden Euro gesprochen. Müller erklärte, der Bund habe 2,5 Milliarden Euro in Brüssel angemeldet, um Finanzierungsrisiken abzudecken.
Aus der Summe fließen 1,1 Milliarden Euro in die Fertigstellung des Flughafens, der Rest in spätere Erweiterungen und Zinszahlungen. Nach Informationen des „Tagesspiegels“ (Dienstag) werden die zusätzlichen 300 Millionen Euro fällig, weil Berlin und Brandenburg dieses Geld nicht selbst in das Projekt stecken wollen, sondern lediglich für entsprechende Kredite bürgen. Das erhöht die Zinslast des Flughafens. Das Einverständnis der EU-Kommission wird vom Bundesverkehrsministerium beantragt.
Seit dem Baubeginn 2006 sind die Kosten für den drittgrößten deutschen Flughafen von 2 Milliarden Euro auf 5,4 Milliarden Euro gestiegen - ohne Ausgaben für die Verkehrsanbindung und größtenteils ohne Zinsen. Von der nun in Brüssel beantragten Summe sind 1,1 Milliarden Euro darin schon enthalten. Gibt Brüssel grünes Licht, läge der Finanzrahmen bei 6,8 Milliarden Euro. Die Erweiterungen des Flughafens sind aber noch nicht geplant. Zunächst soll der Bau wie geplant für 27 Millionen Passagiere im Jahr eröffnen, und zwar im zweiten Halbjahr 2017. (dpa)