Dessau-Roßlau. Die Kohlendioxid-Emissionen (CO2) in Deutschland lagen 2012 knapp über dem Niveau des Vorjahres. Die 1627 emissionshandelspflichtigen Energie- und Industrieanlagen stießen 452,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. 2011 waren es 450,3 Millionen Tonnen. Das hat die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt bekannt gegeben. Die jährliche deutsche Emissionsobergrenze liegt bei 451,8 Millionen Tonnen.
Auffällig ist nach Angaben der Behörde eine unterschiedliche Entwicklung in der Kohle- und Erdgasverarbeitung. Während im Energiesektor die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung von Braunkohle und Steinkohle (jeweils plus vier Prozent) stiegen, sanken die Emissionen aus Erdgas deutlich um acht Prozent. Da Erdgas weniger klimaschädlich ist als Kohle, stecken in einer stärkeren Nutzung von Gaskraftwerken große CO2-Einsparpotenziale. Allerdings ist die Verstromung von Kohle zur Zeit rentabler als die klimafreundlichen Gaskraftwerke. „Auf dem Weg zu ambitionierten Treibhausgas-Minderungszielen bis 2050 sind wir auf die effizienten Gaskraftwerke angewiesen. Ihre Verdrängung als Folge der aktuellen Marktsituation wäre daher fatal und würde die Kosten der angestrebten CO2-Minderung mittelfristig erheblich erhöhen“, betont Jochen Flasbarth, der Präsident des Umweltamts. (hst)