Potsdam. Flughafenchef Hartmut Mehdorn setzt weiter auf einen Probebetrieb für den neuen Hauptstadtflughafen mit wenigen Maschinen täglich vom Nordpier aus. Er erwarte die Baugenehmigung bis zum Januar, sagte Mehdorn am Montag im Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. „Das eröffnet uns die einmalige Chance, die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Technik vor der Komplett-Eröffnung des Flughafens auf Herz und Nieren zu testen”, sagte Mehdorn. Dafür seien Umbauten des Nordpiers notwendig. Die Kosten für den anschließenden Rückbau bezifferte Mehdorn auf rund sechs Millionen Euro.
Mehdorn erklärte, auch der notwendige Umbau der Brandschutzanlage sei nun auf einem guten Weg. „Jeder Schritt wird mit dem Bauordnungsamt abgestimmt, und so gehen wir davon aus, dass auch die Genehmigungen schrittweise erteilt werden.” Einen Finanzplan und damit eine Aussage zu möglichen Mehrkosten will die Flughafengesellschaft im Dezember dem Aufsichtsrat vorlegen.
Derzeit werden die Gesamtkosten für den Flughafen offiziell mit 4,3 Milliarden Euro angegeben. Finanzminister Helmuth Markov (Linke) betonte in diesem Zusammenhang, dass die Liquidität der Flughafengesellschaft in diesem und im kommenden Jahr gesichert sei.
Brandenburgs Flughafen-Koordinator Rainer Bretschneider verteidigte im Sonderausschuss die Entlassung von Technikchef Horst Amann aus der Geschäftsführung als Vertrauensbeweis für Flughafenchef Hartmut Mehdorn. „Wir setzen auf Herrn Mehdorn, weil wir fertig werden wollen mit dem Flughafen, in schnellst- und bestmöglicher Weise”, sagte der Staatssekretär. Nach monatelangem Führungsstreit am neuen Hauptstadtflughafen hatte Amann im Oktober seinen Posten als Technikchef verloren. (dpa)