Hamburg. Exportweltmeister - lang ist's her. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD/Dienstag) ist Deutschland 2011 sogar bloß auf Platz drei der weltgrößten Exportnationen gelandet, angehängt nicht nur von China, sondern auch von den USA. Schuld sei die Eurokrise, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Schätzungen des Münchener ifo-Instituts. Deutschland sei kurz vor Jahresende noch von den Amerikanern überholt worden.
Insgesamt verbuchte China demnach fast elf Prozent der weltweiten Exporte. Dann folgten dicht beieinander die USA und Deutschland mit 8,4 und 8,3 Prozent. Deutsche Exporte stiegen zwar sogar auf einen neuen Rekordwert, hatten jedoch insgesamt "nur" ein Volumen von knapp 1477 Milliarden Dollar (1125 Milliaren Euro), die der USA erreichten gut 1480 Milliarden Dollar.
Deutschland ist abhängig vom schwächelnden Euroraum
Die Entwicklung zeige, wie abhängig Deutschlands Exportindustrie weiterhin vom schwächelnden Euroraum sei - rund 60 Prozent der deutschen Ausfuhren gingen in die EU, heißt es in dem Bericht. Im Jahr 2009 hatten die Chinesen Deutschland als Exportweltmeister abgelöst, laut FTD schob sich auch 2010 schon die USA auf Platz zwei.
Ins neue Jahr ist Deutschlands Wirtschaft einem weiteren Zeitungsbericht zufolge besser gestartet als zunächst befürchtet. Das gehe aus dem jüngsten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, schreibt die "Rheinische Post" (Dienstag). Die Stimmungsindikatoren hätten sich spürbar verbessert. "Das außenwirtschaftliche Umfeld wird sich aber erst allmählich aufhellen", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Den Umsätzen in der Industrie zufolge habe sich vor allem das Inlandsgeschäft belebt. (dpa)
juergen diercks