Berlin. Die Deutsche Bahn will die Länge ihrer eingesetzten Güterzüge langfristig verdoppeln, um mehr Güter transportieren zu können. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“ (WiWo) in ihrer Onlineausgabe (wiwo.de). Konkret könnten in zehn bis 15 Jahren 1500 Meter lange Züge eingesetzt werden. „Die Idee ist noch visionär, aber machbar“, sagte Bahn-Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch gegenüber dem Blatt.
Die mit 835 Meter längsten Güterzüge setze die Bahn derzeit auf der Strecke von Maschen bei Hamburg nach Dänemark ein, hieß es weiter. Um noch längere Güterzüge fahren zu lassen, seine zusätzliche Überholgleise erforderlich. Darüber hinaus müsse die Bremstechnik der Güterzüge verbessert werden. Das ist nicht nur eine Frage der Technik – sondern auch des Geldes.
Als problematisch bezeichnete Rausch gegenüber der Wirtschaftswoche, dass der Güterverkehr auf der Schiene durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz zusätzlich belastet werde, aber auch erhebliche Investitionen in den Lärmschutz stemmen müsse. Dafür würden in den nächsten Jahren rund 120 Millionen Euro zusätzliche Betriebskosten veranschlagt.
Erst in Februar war in Maschen bei Hamburg der 500. Güterzug mit Überlänge gestartet. Ziel der bis zu 835 Meter langen Züge ist der Rangierbahnhof im dänischen Fredericia. Es handelt sich bundesweit um die einzige Strecke, auf der seit Dezember 2012 Züge dieser Länge verkehren dürfen. Im Rest der Republik sind nur Züge bis 740 Meter Länge zugelassen. (sno)
