Düsseldorf. Der Markt für die Zustellung noch am Tag der Bestellung (Same-Day-Delivery) und Sofortlieferungen (Instant-Delivery) werde bis 2025 rund 20 Prozent vom Umsatz mit Standardpaketen ausmachen, prognostiziert die Unternehmensberatung McKinsey. Zurzeit liegt der Marktanteil noch bei weniger als einem Prozent. Jährlich erwartet McKinsey bis 2025 ein durchschnittliches Wachstum von etwa 40 Prozent. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Branchenstudie „Parcel Delivery. The Future of Last Mile“, die McKinsey erstellt hat.
McKinsey geht davon aus, dass der Paketmarkt in reifen Märkten wie Deutschland oder den USA um sieben bis zehn Prozent jährlich wachsen wird. Bis 2025 werde sich das Volumen in Deutschland damit verdoppeln: Rund fünf Milliarden Pakete werden dann jährlich in Deutschland verschickt. „Zeitnahe Zustellung wird immer mehr verlangt“, sagt Jürgen Schröder, McKinsey-Seniorpartner und dort zuständig für den Bereich Logistik und Postdienste.
Rund 80 Prozent der Pakete automatisiert geliefert
Vor allem Kunden unter 35 Jahren seien an schnelleren Lieferungen interessiert, während ältere Kunden in der Regel den niedrigsten Preis für die Zustellung bevorzugen würden, schreiben die Macher der Studie. Generell spiele der Kostenfaktor für das Wachstum des Same-Day-Delivery-Marktes eine entscheidende Rolle, heißt es bei McKinsey. Rund 50 Prozent der Lieferkosten bei einem Standardpaket entfallen dabei auf die sogenannte „letzte Meile“, die direkte Zustellung des Pakets an die Haustür. Bei Zustellung noch am Tag der Bestellung seien es sogar 90 Prozent.
Beim Bewältigen der letzten Meile stünden die Paketdienstleister daher vor großen Herausforderungen. Hier müssten neue Technologien wie autonomes Fahren oder die Zustellung durch Drohnen erst noch weiterentwickelt werden, da sie die Möglichkeiten zur Kostensenkung und Vereinfachung der Zustellung bieten würden. „Wir erwarten, dass 2025 rund 80 Prozent der Pakete automatisiert ausgeliefert werden können. Allerdings werden einige Bereiche wie Lebensmittellieferungen und auch Sofortlieferungen weiterhin in menschlicher Hand verbleiben, da hier bisher kostengünstige automatisierte Möglichkeiten fehlen“, lautet das Fazit von Jürgen Schröder. (tb)