Hamburg. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) stellt im Rahmen der heutigen 10. Maritimen Konferenz Maßnahmen vor, die die Digitalisierung in der maritimen Wirtschaft voranbringen sollen. So startet er nach dpa-Angaben in Hamburg das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ), für das sein Bundesministerium für digitale Infrastruktur rund 9,0 Millionen Euro bis 2019 bereitstellt. Das in Hamburg entstehende DMZ soll sich künftig um Themen der maritimen Branche wie Digitalisierung, Ausbildung, Umweltschutz und Wissenstransfer kümmern und für die Branchen koordinieren. „Die maritime Wirtschaft steht mit der Digitalisierung vor einer echten Effizienzrevolution“, kündigte Dobrindt an. „Wir bauen die Gigabit-Netze der Zukunft, fördern die Digitalisierung der Häfen und unterstützen die Ideen von Start-ups und Gründern für die Schifffahrt 4.0“, machte er deutlich.
Das Bundesverkehrsministerium hatte 2016 das Förderprogramm Innovative Hafentechnologien (IHATEC) aufgesetzt und stellt hierfür von 2017 bis 2020 insgesamt 64 Millionen Euro bereit. In ein Sonderprogramm für den Glasfaseranschluss von Häfen und Gewerbegebieten fließen rund 350 Millionen Euro. Aus dem 2016 eingerichteten und mit 100 Millionen Euro ausgestatteten „mFUND“ für Start-ups und Gründer würden ebenfalls Projekte aus der maritimen Wirtschaft gefördert.
Gemeinsame Erklärung zur Digitalisierung
„Die maritime Wirtschaft ist eine Schlüsselbranche für unsere Exportnation“, betonte auch Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie. „Die Digitalisierung ist das Zukunftsthema auch für die maritime Wirtschaft. Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, die Technologieführerschaft und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern“, sagte sie.
Bund, Länder, Verbände und Gewerkschaften verabschieden im Rahmen der Konferenz ferner eine gemeinsame Erklärung zur Digitalisierung. Sie benennt zentrale Handlungsfelder und Maßnahmen, um die Branche fit für die digitale Revolution zu machen. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie ein intelligenter Datentransfer in der maritimen Lieferkette.
„Die Unternehmen der maritimen Wirtschaft sind als Logistikbranche seit jeher eng verflochten. Im Zuge der Digitalisierung erleben wir aber, dass sich Produktions- und Dienstleistungsprozesse zunehmend vernetzen“, sagte auch Uwe Beckmeyer, Maritimer Koordinator der Bundesregierung. „Wir wollen die maritime Wirtschaft dabei unterstützen, ganze Wertschöpfungsketten zu entwickeln und so weltweit erfolgreich zu agieren“, führte er an.
An der 10. Maritimen Konferenz nehmen auf Einladung des Maritimen Koordinators rund 740 Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Forschung, Politik und Verwaltung teil. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. (dpa/sno)