München. Trotz der Aussicht auf Umsatzrückgänge im Geschäftsfeld Commercial Vehicles will MAN seinen Marktanteil bei den Nutzfahrzeugen im nächsten Geschäftsjahr weiter steigern. Das kündigte Georg Pachta-Reyhofen, Vorstandchef des Nutzfahrzeugherstellers, am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz in München an. Das Unternehmen baute seine Marktposition im Segment der LKW über sechs Tonnen in Europa im abgelaufenen Geschäftsjahr zum sechsten Mal in Folge aus. MAN belegt damit 2011 eigenen Angaben zufolge mit einem Marktanteil von 18 Prozent den zweiten Platz. „Für 2012 haben wir uns ein profitables Wachstum als Ziel gesetzt“, sagte Pachta-Reyhofen.
Die Euro-6-Technologie werde beim Erreichen dieses Ziele noch keine Rolle spielen. „Die Anschaffung der neuen Abgastechnologie loht sich für Spediteure derzeit noch nicht“, erklärte Pachta-Reyhofen in München. Zwei Jahre vor der verbindlichen Einführung der Abgasnorm gebe es noch keine ausreichende Nachfrage nach den teureren LKW. Deshalb will MAN erst ab Frühjahr 2013 die Fahrzeuge der strengsten Schadstoffklasse anbieten.
Nach der Übernahme von MAN durch Volkswagen zum Ende des vergangenen Jahres erhofft sich Pachta-Reyhofen für 2012 darüber hinaus Synergieeffekte im Nutzfahrzeuggeschäft. „Mit Wolfsburg im Rücken können wir künftig Material günstiger einkaufen“, sagte der MAN-Vorstandschef. Derzeit prüfe man auch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der schwedischen VW-Tochter Scania. Zum Beispiel bei der Entwicklung von Bauteilen. Insgesamt geht der VW-Konzern davon aus, durch die Integration von MAN Kosten von mindestens 200 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. (ag)