Hannover/München. Nach einem guten Start in das Jahr 2014 vermittelte der LKW- und Maschinenbauer bei der Hauptversammlung in Hannover Zuversicht. „Wir sehen dem Geschäftsjahr verhalten optimistisch entgegen, auch wenn wir von eitel Sonnenschein noch etwas entfernt sind“, sagte MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Donnerstag in Hannover. In einem Jahr mit einer gebremsten Konjunktur, bei der vor allem die Schuldenkrise das Investitionsverhalten der Kunden deutlich bremste, hatte MAN einen Verlust von 513 Millionen Euro zu verbuchen. Als Hauptgrund nennt MAN Steuereffekte und Sonderbelastungen, unter anderem gab es Trübungen durch die frühere Tochter Ferrostaal und die Übernahme durch Volkswagen. Im ersten Quartal 2014 brachte das Geschäft 68 Millionen Euro ein. Im Vorjahresvergleichszeitraum waren noch rund 100 Millionen Verlust aufgelaufen.
Seit Dienstag steht fest, dass Volkswagen seine zweite Nutzfahrzeug-Tochter Scania komplett schlucken darf und die Zusammenarbeit mit MAN forcieren will. Das jüngst ausgerufene Ziel ist es, den LKW-Weltmarktführer Daimler vom Thron zu stoßen. Georg Pachta-Reyhofen betonte bei der Hauptversammlung, dass sich MAN mit seinen Bussen und Lastwagen „deutlich im Premiumsegment“ positioniere. In diesem Bereich ist allerdings auch Scania unterwegs - was dazu führen kann, dass sich die Konzernschwestern gegenseitig die Kunden wegschnappen.
Einer kompletten MAN-Übernahme sagte VW-Patriarch und MAN-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ab. „Bei Scania müssen wir 100 Prozent haben. Bei der MAN, um zu sagen wohin die Reise geht, braucht man nicht 100 Prozent.“ Volkswagen hält gut 75 Prozent der MAN-Anteile. (dpa)