MAN goes Brasil

München. Es kommt wieder Bewegung in den Nutzfahrzeugmarkt. Wie bereits länger erwartet, arbeiten künftig MAN und Volkswagen enger miteinander zusammen. Der Münchner LKW-Hersteller übernimmt zum 1.Januar 2009 von seinem Großaktionär Volkswagen (VW ist mit 29 Prozent an MAN beteiligt) dessen Brasilianische Nutzfahrzeugsparte „VW Truck & Bus“. Der Übergang des Unternehmens mit einem Wert von 1,175 Milliarden Euro erfolgt zum 1. Januar 2009. Die Zustimmungen der Gremien von MAN und VW sollen vorliegen. Der Vorstandsvorsitzende der MAN AG, Håkan Samuelsson, bewertet den Unternehmenserwerb als bedeutenden Schritt für den weiteren Wachstumskurs der MAN Gruppe: „Nach dem Abschluss der Konzentration auf unsere Kernbereiche setzt MAN den Expansionskurs in allen Geschäftsfeldern fort“, erklärt Samuelsson. Neben dem Ausbau der Präsens im wachstumsstarken Südamerikanischen Markt sehen die Süddeutschen in dem Kauf ein erhebliches Synergiepotential für das eigene Produktionsnetz. Der Autoexperte der Nord/LB, Frank Schwope, geht davon aus, dass die Neuordnung damit noch nicht zu Ende ist. „Das ist der erste Schritt, um Scania und MAN zu integrieren“, sagte er. Er rechne damit, dass VW längerfristig auch bei MAN die Mehrheit übernehmen werde. „Man veräußert einen kleinen Bereich, um etwas Größeres zu schaffen“, analysiert Schwope. Das sei auch das Ziel von VW-Großaktionär Porsche und Piëch. Volkswagen Truck & Bus produziert seit 1996 in Resende Lkw und Busse. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben der größte Lastwagen-Produzent Brasiliens und dort Marktführer bei den Trucks mit einem zulässigen Gesamtgewicht größer als fünf Tonnen. Die Fahrzeuge werden insbesondere in Lateinamerika und Südafrika verkauft. 2007 wurden rund 47 000 Lkw und Busse ausgeliefert. (rs/dpa)