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MAN will 2009 Produktion deutlich kürzen - kein Abbau fester Stellen

03.12.2008 11:49 Uhr
MAN will 2009 Produktion deutlich kürzen - kein Abbau fester Stellen
MAN-Chef Hakan Samuelsson stellt sich auf ein hartes Jahr ein (Bild: ddp/MAN/Montage: Bley)
© Foto: ddp/MAN/Montage: Bley

2009 will das Unternehmen rund 30.000 LKW weniger bauen / Kosten im Gesamtjahr um 30 Prozent reduzieren / Produktion soll im ersten Halbjahr rund 40 bis 50 Tage ruhen

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München. Der MAN-Konzern will seine Lastwagen-Produktion im kommenden Jahr nach einem Auftragseinbruch im dritten Quartal deutlich zurückfahren. "Die Finanzkrise ist für uns deutlich reeller geworden. Es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass es besser wird", sagte MAN-Chef Hakan Samuelsson am Dienstagabend in München. Allein im ersten Halbjahr soll die Produktion an den Standorten München, Nürnberg, Salzgitter und Steyr in Österreich 40 bis 50 Tage ruhen. Dadurch würden im kommenden Jahr etwa 30.000 Lastwagen weniger gebaut. Mit den Einschnitten will MAN die Kosten im Gesamtjahr um rund 30 Prozent drücken. Zunächst würden dafür die Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter genutzt, sagte Samuelsson. Danach bleibe notfalls Kurzarbeit. Außerdem werde die Zahl der Leiharbeiter von zuletzt rund 2000 auf fast null zurückgefahren. Ein Abbau bei der Stammbelegschaft sei weiterhin nicht geplant. Den Lagerbestand bezifferte er auf derzeit mehr als 10.000 Lastwagen. Ziel sei es, im ersten Quartal wieder unter die Marke von 10.000 Fahrzeugen zu kommen. Ein schnelles Ende der Krise sei derzeit nicht absehbar, sagte Samuelsson. "Wir müssen uns auf eine tiefe und längere Krise von ein paar Jahren einstellen." Eine Prognose für das kommende Jahr wagte er daher nicht. Die Ziele für 2008 bestätigte er aber. So soll der Umsatz über dem Vorjahreswert von 15,5 Milliarden Euro liegen, die Umsatzrendite bei knapp 12 Prozent. Die Kunden hätten derzeit vor allem Schwierigkeiten, Geld für Investitionen aufzutreiben, sagte Finanzvorstand Karlheinz Hornung. Entgegen der Beteuerungen einiger Banken gebe es derzeit sehr wohl eine Kreditklemme. "Es ist deutlich schwieriger für unsere Kunden geworden, Kredite zu bekommen." Dies mache sich auch im Geschäft mit großen Schiffsdieseln bemerkbar, ergänzte der Chef von MAN Diesel, Georg Pachta-Reyhofen. "Wir haben dort zuletzt Stornierungen gehabt." In diesem Bereich sei das Auftragspolster aber noch sehr komfortabel. Gut laufe nach wie vor das Geschäft mit Turbomaschinen und Kraftwerksmotoren. Hier habe MAN Diesel zuletzt einen Großauftrag aus Costa Rica zum Bau eines Dieselkraftwerks über 190 Millionen Euro erhalten. Um sich neue Umsatzquellen zu erschließen, will MAN künftig das Geschäft mit modifizierten Lastwagenmotoren für kleine Schiffe und Yachten ausbauen. Derzeit sei dieser Bereich noch der Nutzfahrzeugsparte zugeordnet, künftig stehe es unter der Regie von MAN Diesel, sagte Pachta-Reyhofen. Momentan würden damit rund 250 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaftet. Er halte eine Verdopplung in den kommenden fünf Jahren für möglich. (dpa)

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