Frankfurt/Main. Die Lufthansa will trotz des angekündigten Streiks der Piloten für die Frachtsparte keine Flüge ausfallen lassen. „Wir planen, alle Flüge trotz des Streikaufrufs durchzuführen", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt. Zwei der 21 betroffenen Flüge von Frankfurt aus würden vorgezogen, für die übrigen habe sich ausreichend Personal gefunden.
In der Tarifauseinandersetzung um die Vorruhestandsregelungen der Piloten hatte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder für diesen Mittwoch und Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen bei der Frachttochter Lufthansa Cargo aufgerufen. Dauern sollte der Ausstand, den die VC am späten Montagabend angekündigt hatte, von Mittwochmorgen um 3.00 Uhr bis Donnerstagabend um 22.30 Uhr.
Die Lufthansa erklärte, es werde grundsätzlich etwa die Hälfte der Fracht von Lufthansa Cargo an Bord der Passagierflugzeuge von Lufthansa und Austrian Airlines befördert. So gelinge es insgesamt, die Auswirkungen für die Kunden sehr gering zu halten.
Lufthansa Cargo selbst betreibt 19 reine Frachtmaschinen und beschäftigt knapp 450 Piloten. Diese fallen zwar - wie ihre Kollegen der zuvor bestreikten Lufthansa-Passage - unter den Konzerntarifvertrag, haben aber eine vergleichsweise schlechtere Übergangsversorgung.
Frachtpiloten konnten bisher frühestens mit 60 Jahren in den vom Unternehmen finanzierten Vorruhestand gehen, fünf Jahre später als ihre Passage-Kollegen. Das durchschnittliche Eintrittsalter in den Vorruhestand habe bei Cargo in den vergangenen fünf Jahren bei 63,2 Jahren gelegen, erklärte das Unternehmen. Für die Passage-Piloten wurde ein durchschnittliches Eintrittsalter von 58,9 Jahren genannt. (dpa)