Frankfurt/Main. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat neue Streiks angekündigt, allerdings ausschließlich für Frachtflüge. Passagierflüge sind der Lufthansa zufolge von dem Aufruf nicht betroffen. Von Mittwochmorgen 3.00 Uhr bis Donnerstag 22.30 Uhr sollen keine Flüge der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo von deutschen Flughäfen starten. Nach Angaben des Carriers sind 21 Frachterflüge betroffen. Derzeit arbeite man mit Hochdruck an einen Sonderflugplan, der am frühen Nachmittag veröffentlicht werden soll. Ziel sei es, möglichst viele Flüge durchzuführen, sagte ein Sprecher der Lufthansa Cargo
In dem Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Die Lufthansa will unter anderem erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können.
Carrier erwartet „überschaubare Auswirkungen“
Man erwarte für die Kunden nur „überschaubare Auswirkungen“, teilte ein Sprecher der Lufthansa Cargo mit. Derzeit versuche man, Ersatzcrews für die Frachtflüge zu organisieren. Man sei optimistisch, dass eine hohe Zahl der Flüge tatsächlich durchgeführt werden könne. Außerdem versuche man durch Umbuchungen auf Flüge von Austrian Airlines und Lufthansa Passage Sendungen ans Ziel zu bringen. Es meldeten sich viele Piloten freiwillig.
Ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sprach von einer kalkulierten Aktion. Man sei sich bewusst, dass die Auswirkungen im Frachtbereich begrenzt seien. Obwohl der Organisationsgrad unter den Piloten bei Lufthansa bei nahezu einhundert Prozent liege, bleibe der Airline immer die Möglichkeit, die Flüge mit so genannten Managementpiloten zu besetzen, die sich an den Streiks nicht beteiligen dürfen.
Aus Lufthansa-Sicht ist der erneute Streikaufruf „weder verständlich noch verhältnismäßig“, da die Arbeitgeberseite Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen angeboten habe. Von den vorgeschlagenen Anpassungen der Übergangsversorgung sei kein einziger Cargo-Pilot betroffen. (diwi/dpa)