München. Die deutsche Frachtfluglinie Lufthansa Cargo will verlorene Marktanteile zurückholen und wieder wachsen. Wie Vorstandsmitglied Alexis von Hoensbroech am Rande der Messe Transport Logistic verkündete, betreffe diese Initiative vor allem das Segment der Standardfracht. „Wir haben in diesem Bereich in jüngster Vergangenheit einige Federn gelassen, was wir jetzt korrigieren wollen“, sagte der für Vertrieb und Produkte bei der LH Cargo zuständige Manager.
Zugleich kündigte er an, dass seine Gesellschaft bei den Spezialprodukten wie etwa der Expressfracht sich stark auf das Geschäft mit Paketen (Mail) konzentrieren werde. Getrieben vom Onlinehandel wachse das Geschäftsfeld ausgesprochen stark.
Kein neues Frachtzentrum
Bezogen auf den um mindestens zwei Jahre aufgeschoben Bau des geplanten Frachzentrums LCC Neo sagte von Hoensbroech, dass die vorhandenen Anlagen auf dem Frankfurter Flughafen für die nahe Zukunft ausreichten, um das beabsichtigte Umsatzwachstum ohne Qualitätsverluste bei den Bodenprozessen am Heimatstandort der LH Cargo realisieren zu können.
Er betonte, dass es seine Strategie sei, mit Großkunden längerfristige Kapazitätsabkommen auf möglichst vielen Strecken abzuschließen. Dies sei ein wesentlicher Punkt im Rahmen der angestrebten Wachstumsstrategie. Zugleich räumte er Defizite ein. So müsste das Revenue Management der LH Cargo dringend verbessert werden. Auch bei den Standardisierung von Prozessen gebe es noch deutlich Luft nach oben.
In Punkte Flottenentwicklung sagte der Vorständler, dass über die Anschaffung weiterer Boeing 777-Frachter erst in einiger Zeit entschieden werden müsse. Derzeit hat die LH Cargo fünf Flieger dieser Baureihe im Betrieb und Optionen auf weitere fünf gezeichnet.
Angesprochen auf eine mögliche Ausweitung der Kooperation mit der Beteiligungsrechte AeroLogic, an der die LH Cargo und DHL Express jeweils 50 Prozent der Anteile halten, sagte von Hoensbroech, dass er diesbezüglich nichts ausschließe, sollte es geschäftlich passen. (hs)