Frankfurt/Main. Die Lufthansa plant auch für den kommenden Sommer keine Nachtflüge seiner Frachtflieger aus Frankfurt. Grund sei die fehlende Rechtssicherheit, bestätigte ein Sprecher der Lufthansa Cargo am Dienstag einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig will erst Mitte März über die Nachtflugregelung am größten deutschen Flughafen verhandeln, wo seit Ende Oktober ein vorläufiges Nachtflugverbot gilt. Der Zeitpunkt für die Entscheidung steht bislang nicht fest.
Es sei völlig unklar, wann und wie viele Nachtflüge genehmigt würden, sagte Lufthansa-Cargo-Sprecher Nils Haupt. Die Planungen für den Sommer-Flugplan müssten aber noch in diesem Dezember abgegeben werden. Daher habe die Lufthansa Cargo keine Wahl: „Wir können nicht zwei verschiedene Flugpläne erstellen und uns hinterher den passenden aussuchen. Es wäre unverantwortlich, jetzt für den Sommer Nachtflüge aus Frankfurt zu planen."
Die Lufthansa ist in der Folge auf der Suche nach einem deutschen Flughafen, von dem aus sie nächtliche Frachtflüge abwickeln kann. Derzeit starten einige Lufthansa-Cargo-Maschinen aus Köln-Bonn, wo es allerdings Widerstand gegen die Verlagerung gibt. Die Flugzeuge werden vorher in Frankfurt beladen und „hüpfen" am Abend ins Rheinland, wo dann eine andere Crew zu den ursprünglich geplanten Zeiten losfliegt. Ab Januar soll zudem eine McDonnell-Douglas MD11 dauerhaft in Köln/Bonn stationiert werden, um von dort den Nachtsprung nach Nordamerika anbieten zu können.
Grundsätzlich kommen auch noch die nachts offenen Flughäfen in Hahn und Leipzig für die Frachtflieger der Kranich-Linie infrage. In Sachsen operiert bereits die Lufthansa-Tochter Aero Logic, während die Flughäfen in Westdeutschland für die Kundschaft näher sind. Auf dem Flughafen Hahn im Hunsrück ist die Lufthansa bislang aber nicht vertreten.
Man werde zum erstmöglichen Termin wieder nächtliche Frachtflüge aus Frankfurt anbieten, machte Haupt klar. Man sei im Frachtgeschäft einfach auf die Verbindung zu den Passagiermaschinen angewiesen, in deren Laderäumen etwa die Hälfte des Gesamtvolumens transportiert werde. Das Drehkreuz Frankfurt werde daher immer eine wichtige Rolle im Cargo-Netz der Lufthansa spielen. (dpa)
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